Griechischer Spitzenbeamter stellt Rückzahlung an IWF in Frage

Athen. Nikos Theocharakis, Generalsekretär im griechischen Finanzministerium, hat angekündigt, dass sein Land eine nächste Woche fällige Kreditrate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) wohl nicht zahlen werde. Am 9. April sei man „dem Ende nahe“, erklärte Theocharakis am Mittwoch in einer Telefonkonferenz der stellvertretenden Finanzminister der Euro-Gruppe, wie der „Spiegel“ berichtet.

Der Zahlungsausfall hätte nach internationalen Gepflogenheiten die unmittelbare Insolvenz des Landes zur Folge. Aus Ärger über die anhaltende Reformverweigerung Athens hat die IWF-Führung unter ihrer Chefin Christine Lagarde ihre Fachleute vorübergehend aus Athen zurückbeordert. Angesichts der absehbaren Ergebnislosigkeit weiterer Gespräche sollen die Mitarbeiter die Osterfeiertage zu Hause verbringen können.

Im Gegenzug erklärten die Griechen, dass orthodoxe Osterfest, das eine Woche später stattfindet, ungestört von Verhandlungen feiern zu wollen. So können die drängenden Gespräche, wie das klamme Griechenland zu frischem Geld kommt, erst wieder Mitte April aufgenommen werden. Der IWF bemängelte in der Schaltkonferenz, dass man seit dem Regierungswechsel in Athen nur vier Tage vernünftig habe verhandeln können, berichtet der „Spiegel“ weiter. Theocharakis erwiderte darauf, das sei nicht erstaunlich, schließlich seien die Troika-Beamten „völlig inkompetent“. +++ fuldainfo