Greenpeace will von Merkel Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor

Deutschland braucht jetzt einen politischen Beschluss

Berlin. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, sich aktiv für ein Ende von Diesel- und Benzinmotoren in Pkw einzusetzen. Dringend notwendig sei ein „Gesetzentwurf zum mittelfristigen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor“: „Nur ein solcher Beschluss gibt der Autoindustrie den für ihr Überleben dringend nötigen Innovationsimpuls“, heißt es in einem Brief von Greenpeace-Geschäftsführer Roland Hipp an die Kanzlerin, über den das „Handelsblatt“ berichtet.

Hipp kritisierte in diesem Zusammenhang den Fokus des geplanten Diesel-Gipfels der Bundesregierung am 2. August als „falsch gewählt“, weil dort „Wiederbelebungsversuche einer sterbenden Antriebstechnik“ im Mittelpunkt stünden. Dabei habe die Kanzlerin unlängst in der „Wirtschaftswoche“ bereits ausgesprochen, was Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) „konsequent ignoriert“.

Merkel hatte gesagt: „Wir sind in einer Transformationsphase weg vom Verbrennungsmotor.“ Jetzt müsse ein „klares politisches Signal“ folgen – schon wegen der „rasanten Entwicklung“ elektrischer Antriebe und digitaler Angebote, so der Greenpeace-Deutschland-Chef. Die Industrie habe in den vergangenen Jahren „leider bewiesen, dass sie aus eigenem Antrieb nicht in der Lage oder nicht willens ist, Entscheidungen mit der nötigen Tragweite zu treffen“, fügte Hipp hinzu. „Deshalb braucht Deutschland jetzt einen politischen Beschluss für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor.“ +++