Göring-Eckardt will Arbeitswelt nach Corona modernisieren

Die Bundesregierung hat keine Rezepte

Katrin Göring-Eckardt
Katrin Göring-Eckardt (Grüne)

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat einen Drei-Punkte-Plan zur Modernisierung der Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie vorgelegt. Kernforderung in dem Papier, aus dem die Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitieren, ist die Umwandlung der Homeoffice-Pflicht in ein Recht auf Homeoffice. „Die zum Schutz der Beschäftigten in der Pandemie eingeführte Homeofficepflicht muss bei einer weiteren Entspannung der Pandemielage auslaufen“, heißt es in dem Konzept.

„Eine moderne Arbeitswelt sollte für geeignete Tätigkeiten ein Recht auf selbstbestimmtes, mobiles Arbeiten beinhalten, wobei die Inanspruchnahme jederzeit freiwillig und den Beschäftigten überlassen bleibt.“ Göring-Eckardt sagte den Funke-Zeitungen: „Die Bundesregierung hat keine Rezepte für eine moderne Arbeitswelt. Nach der Krise einfach alles auf den Status Quo zurückdrehen zu wollen, anstatt auf den Erfahrungen von Beschäftigten und Unternehmen aufzubauen, das ist ideenlos, kraftlos und rückständig. Um den Übergang in eine Zeit nach Corona zu gestalten, braucht es eine Zukunftsoffensive für die Arbeitswelt.“

Neben einem Recht auf Homeoffice sieht der Plan der Fraktionsvorsitzenden vor, Unternehmen bei weiteren Digitalisierungsschritten zu helfen. Konkret ist von Investitionszuschüssen, mehr Beratungs- und Unterstützungsangeboten und steuerliche Regelungen zur Förderung von Investitionen in Digitalisierung die Rede. „Damit die steuerlichen Anreize für mehr Investitionen nicht ins Leere laufen, unterstützen wir Investitionen zusätzlich, indem wir Verluste aus den Pandemiejahren 2020 und 2021 über vier Jahre und noch zu erwartende Verluste aus 2021 bereits jetzt in einem vorläufigen Verfahren rücktragfähig machen“, heißt es in dem Papier.

Als dritten Punkt fordert Göring-Eckardt eine Stärkung der Infrastruktur im ländlichen Raum. Im Rahmen eines Modell-Projekts „Neues Leben auf dem Land“ sollten gut ausgestattete und gut erreichbare Coworking-Spaces – offene Gemeinschaftsbüros in Dörfern oder Regionalbahnhöfen – geschaffen werden. „So könnten über die nächsten vier Jahre per Anschubfinanzierung rund 200 Coworking-Spaces gefördert werden – einer in jedem zweiten Landkreis“, schreibt die Fraktionschefin. +++