Göring-Eckardt: „Merkel löst keine positiven Emotionen für Europa aus“

Kein Wunder, dass sich niemand mit so einer EU identifiziert

Katrin Göring-Eckardt
Katrin Göring-Eckardt (Grüne)

Berlin. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt macht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Europaskepsis in der Bevölkerung verantwortlich. „Frau Merkel ist immer nur im Reparaturbetrieb. Die Kanzlerin löst keine positiven Emotionen für Europa aus. Das rächt sich. Wenn man selbst keine Begeisterung ausstrahlt, begeistert man auch keine Menschen“, sagte Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag“. Der Bundesregierung insgesamt warf die Grünen-Fraktionsvorsitzende vor, „sich an einem Europa der Hinterzimmer“ beteiligt zu haben: „Die große Idee von Europa wurde viel zu lange auf Politiker reduziert, die in Limousinen vorfahren, in die Kamera lächeln und bis tief in die Nacht in Hinterzimmern über Krisen beraten. Und wenn etwas schief gelaufen ist, war im Zweifel Brüssel Schuld. Kein Wunder, dass sich niemand mit so einer EU identifiziert.“

„Rambo-Mentalität“ von Trump

Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt hat US-Präsident Donald Trump eine „Rambo-Mentalität“ vorgeworfen und die Bundesregierung aufgefordert, in der Krise mit Nordkorea mäßigend auf Trump einzuwirken. „Es ist Aufgabe der Nato und von Deutschland, mäßigend einzuschreiten. Bundeskanzlerin Merkel muss dem US-Präsidenten deutlich machen, dass es keinerlei militärische Eskalation geben darf und Trump allein dastehen würde“, sagte Göring-Eckardt der „BamS“. Scharfe Kritik übte die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag an Trump nach dem Zünden der größten nicht-atomaren Bombe in Afghanistan und den militärischen Drohungen gegen Nordkorea: „Trump plustert sich auf, spielt auf eine falsche und gefährliche Art Weltpolizist.“ Der Einsatz der MOAB-Bombe sei eine Machtdemonstration gewesen. +++