Göring-Eckardt befürchtet Kündigungswelle bei Frauen

Damit die Frauen wissen, was sie machen können

Katrin Göring-Eckard (Grüne)

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, ruft zu deutlich mehr Anstrengungen zum Schutz von Frauen vor einer Verdrängung aus dem Arbeitsleben auf. „Viele Frauen, die jetzt zu Hause arbeiten, müssen gleichzeitig Kinder betreuen und das Homeschooling begleiten. Sie werden gerade faktisch gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Ihnen bleibt oft gar nichts anderes übrig“, sagte Göring-Eckardt den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Sie sieht die Bundesregierung in der Pflicht – allen voran Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD): „Bundesfrauenministerin Franziska Giffey sollte jeder Frau im Land einen Brief schreiben und sie über ihre Rechte informieren: Wie funktioniert das mit dem Lohnersatz, wie sieht es mit dem Kündigungsschutz aus, wer kann Notbetreuung in Anspruch nehmen, wo kann ich mich beraten lassen? Damit die Frauen wissen, was sie machen können, und nicht meinen, Kündigun g sei die einzige Lösung“, so die Grünen-Politikerin weiter. Frauen, die jetzt zurücksteckten, träfen keine freiwillige Entscheidung. „Der massiv reduzierte Schulunterricht, der schon vor den Sommerferien aufgebrauchte Jahresurlaub, die Ungewissheit für die Zeit nach den Sommerferien – das sind keine Bedingungen, die Familien freie Wahl lassen. Und am Ende liegt die größte Last bei den Frauen“, sagte Göring-Eckardt. Daher müssten Frauen unbürokratisch Hilfe erhalten – „mit einem Corona-Elterngeld, bei dem Homeoffice nicht als Betreuungsoption gewertet wird“, so die Grünen-Fraktionschefin. +++