Görig ruft zur Unterstützung der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe auf

Lauterbach. Seit jeher wurde Lepra als „Aussatz“ bezeichnet – sehr bezeichnend dafür, wie mit den erkrankten Menschen umgegangen wurde und vielerorts auch noch heute umgegangen wird: Leprakranke waren Aussätzige, Patienten werden selbst heute noch ausgestoßen, diskriminiert und entrechtet. Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) setzt sich auf der ganzen Welt für die Heilung und die Wiedereingliederung der Leprakranken in die Gesellschaft ein. Es ist mir ein Anliegen, Sie auf diese erfolgreiche humanitäre Arbeit aufmerksam zu machen.

In einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO wurde vermeldet, dass die Zahl der neuen Patienten weltweit um rund 17.000 gesunken sei auf nunmehr 215.000 pro Jahr. Doch erst weiter hinten erfährt man, dass fast die Hälfte der Länder keine Zahlen geliefert hat, darunter auch Schwerpunktländer wie Uganda und Liberia.

Mit Lepra und den daran erkrankten Menschen will keiner zu tun haben. Aus diesem Grund „schönen“ Staaten Statistiken, feuern Arbeitgeber an Lepra erkrankte Mitarbeiter, lassen Bürgermeister Leprakranke aus ihren Städten deportieren, verweisen Schulleiter Kinder von ihren Schulen und verjagen Nachbarn diese Menschen aus ihren Stadtteilen. Das schreibt das Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk in einer Pressemeldung anlässlich des Welt-Lepratages.

Diese Diskriminierung muss beendet werden: Nur wenn diese Menschen sich nicht verstecken müssen, werden sie auch von den Ärzten gesehen und können medizinisch behandelt werden. Die Infektion, hervorgerufen durch das Mykobakterium Leprae, ist heilbar. Bekommen die Erkrankten früh genug die rettenden Medikamente, entstehen nicht einmal die für diese Krankheit so typischen Behinderungen.

Unterstützung erhält das DAHW auch aus dem Vogelsbergkreis. Für diese Tatkraft danke ich und möchte an dieser Stelle die humanitäre Gesinnung der Spender und ehrenamtlichen Mitarbeiter herausstellen. Vor allem der „Förderkreis Hilfe für Jaggayyapet“ in Homberg/Ohm, setzt sich seit mehr als vier Jahrzehnten engagiert für Leprakranke in Indien und Tanzania ein. „Helfen Sie bitte anlässlich des diesjährigen Welt-Lepra-Tages am 25. Januar, dass alle Leprakranken die heilenden Medikamente erhalten, dass Behinderte wieder ein normales Leben führen können, dass Lepra ihr Tabu verliert und Schritt für Schritt von unserem Planeten verschwindet“, so der Vogelsberger Landrat Manfred Görig.