Gina-Lisa Lohfink legt Berufung gegen Urteil ein

Das Model war zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt worden

Justiz

Berlin. Gina-Lisa Lohfink legt Berufung gegen das am Montag gegen sie verhängte Urteil ein. Das Model war zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt worden, weil sie zwei Männer fälschlicherweise der Vergewaltigung bezichtigt haben soll. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten urteilte am Montag, für diese Verdächtigung habe es keine Anhaltspunkte gegeben. Stattdessen soll Lohfink bewusst wahrheitswidrige Tatsachen behauptet haben. Von dem Geschlechtsakt waren Videoaufnahmen gemacht worden, auf denen zu sehen sein soll, wie das Model signalisiert, dass sie nicht gefilmt werden will. Darüber hinaus soll der Sex aber angeblich einvernehmlich gewesen sein. Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hatte sich nach dem Urteil besorgt zu Wort gemeldet. Künftig würden noch weniger Frauen eine Vergewaltigung anzeigen. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte die Herausgeberin der Frauenzeitschrift „Emma“: „Nur jede zwölfte Vergewaltigung wird in Deutschland angezeigt, nur jede hundertste führt zu einer Verurteilung. Es ist zu befürchten, dass es nach dem Berliner Urteil noch weniger sein werden.“ Der Berufungs-Prozess wird aber voraussichtlich erst im nächsten Jahr starten. +++