GfW Landesbereichsvorsitzender bei OB Möller

Fulda. Angesichts der dramatischen Lage in Syrien, im Gaza Streifen und des rasanten Vorstoßes radikal islamischer Kämpfer der ISIS (Islamischer Staat in Syrien und im Irak) im Nahen Osten wird deutlich, wie hochaktuell sicherheitspolitische Diskussionen sind. Mit diesen Fragestellungen beschäftigen sich die bundesweit rund 100 Sektionen der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik (GfW). Auch in Fulda ist die GfW mit einer eigenen Sektion vertreten, die vom 24. bis 26. Oktober Ausrichter der Versammlung des Landesbereichs IV mit Vertretern aus Hessen, dem Saarland und Rheinland Pfalz in der Domstadt, am Point Alpha sowie der Akademie Geisa sein wird. Zu einem kurzen Gedankenaustausch trafen Landesbereichsvorsitzender, General a.D. Richard Bulheller, sowie Sektionsleiter Michael Trost mit Oberbürgermeister Gerhard Möller im Stadtschloss zusammen.

Umbenennung in GSP

Wichtigster Punkt für Bulheller: Während der Landesbereichsversammlung in Fulda wird es um die im Herbst anstehende Umbenennung der GfW in Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) gehen. An der inhaltlichen Arbeit der Vereinigung werde sich nichts ändern. Doch gerade 2014, dem Jahr, an dem des Beginns des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren in vielfältiger Weise gedacht werde, sei die Auseinandersetzung mit dem großen Komplex der Sicherheitspolitik wichtiger denn je. Die künftige GSP hofft mit der Fokussierung auf das Thema Sicherheit in der Öffentlichkeit noch intensiver wahrgenommen zu werden. Mit diesem Ziel sieht sich die Führungsspitze der (noch) GfW um Präsidentin Ulrike Merten sowie Richard Bulheller im Einklang mit Bundespräsident Joachim Gauck, der in seiner Antrittsrede bei der Bundeswehr an der Führungsakademie in Hamburg nachdrücklich eine sicherheitspolitische Debatte in der Mitte der Gesellschaft eingefordert hatte. Auch der damalige Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière beklagte beim Festakt „60 Jahre GfW“ vor zwei Jahren in Berlin, dass in Deutschland nur Experten über Sicherheit diskutierten, aber zu wenig davon nach außen dringe. Er appellierte an seine Zuhörer: „Wir müssen raus aus den Vorstandssälen, raus aus den internen Zirkeln, ran an die Menschen“. Diesem Ziel versuchen die rund 100 Sektionen bundesweit gerecht zu werden, die Fragen der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger rücken und den im Grundgesetz verankerten Gedanken einer wehrhaften und streitbaren Demokratie als Voraussetzung für Frieden, Freiheit und Sicherheit kommunizieren. Sowohl Landesbereichsvorsitzender Bulheller sowie Sektionsleiter Trost machten im Gespräch mit OB Möller deutlich: „Wir arbeiten daran, Bürgern und Öffentlichkeit die Notwendigkeit sowie den Wert von Sicherheitsvorsorge zur Wahrung unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung bewusst zu machen.“

Vielfältige Berührungspunkte

Der ehemalige Bundeswehrgeneral Bulheller, der zuletzt für Rüstung, Logistik und Planung des deutschen Heeres im Bundesverteidigungsministerium verantwortlich war, stammt übrigens aus dem nahen Bad Brückenau. Gegenüber OB Möller unterstrich er die „unspektakuläre Breitenarbeit“, die von der GfW, insbesondere der „sehr aktiven Fuldaer Sektion mit Michael Trost an der Spitze“ geleistet werde. Der Oberbürgermeister berichtete davon, dass es immer wieder Berührungspunkte zur Bundeswehr oder zu den Reservisten in Fulda gebe, auch wenn die Domstadt selbst bis auf eine kleine Depandance in der BGS-Kaserne kein Bundeswehrstandort gewesen war. Erst vor wenigen Tagen feierte der Kreisverband der Reservisten sein 50jähriges Bestehen. Kurz zuvor hatte in Fulda ein hochrangiges internationales Reservistentreffen der CIOR (Confédération Interalliée des Officiers de Réserve, abgekürzt CIOR) stattgefunden. Ein wenig länger zurück liegt die Ernennung von Offizieren durch den damaligen Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhan. Möller betonte, die aktuelle Weltlage zeige sehr deutlich, dass die Außen- und Sicherheitspolitik „gerade auch für uns Dauerthemen sind, die durch die Flüchtlingsfrage ganz schnell auch lokale Brisanz bekommen kann.“ +++ fuldainfo