Gewerbesteueraufkommen in Hessen weiter hoch – Starker Rückgang in Fulda

Deutliche Zuwächse in Darmstadt, Offenbach und Erbach

Die hessischen Gemeinden erzielten im 1. Halbjahr 2018 Brutto-Gewerbesteuerzahlungen von fast 2,5 Milliarden Euro. Nach vorläufigen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamts konnten die hessischen Gemeinden erneut an das hohe Niveau der letzten Jahre anschließen. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 war ein Zuwachs von 2,3 Prozent zu verzeichnen. Traditionell entfällt etwa ein Drittel des Gewerbesteueraufkommens in Hessen auf die Stadt Frankfurt (aktuell 34,2 Prozent). Ohne Frankfurt lag das Halbjahresergebnis mit 1,6 Milliarden Euro um 2,2 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dazu trugen die anderen vier kreisfreien Städte 370 Millionen (plus 14,4 Prozent) und die kreisangehörigen Gemeinden knapp 1,3 Milliarden Euro (minus 0,8 Prozent) bei.

Der überdurchschnittliche Zuwachs bei den kreisfreien Städten (ohne Frankfurt) ist wesentlich auf die Entwicklung in Darmstadt zurückzuführen. Aufgrund eines ungewöhnlich niedrigen Vergleichswertes im 1. Halbjahr 2017 konnte Darmstadt seine Gewerbesteuereinnahmen mit 90,1 Millionen Euro mehr als verdoppeln (plus 109,6 Prozent). Frankfurt erzielte 850,1 Millionen Euro (plus 2,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017) und Wiesbaden 155,9 Millionen Euro (plus 1,1 Prozent). Mit 21,4 Prozent fiel die Steigerung in Offenbach besonders hoch aus. Offenbach erreichte in den ersten 6 Monaten des Jahres 2018 Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 40,0 Millionen Euro. Kassel dagegen verlor 10,4 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 und erreichte nur noch 82,1 Millionen Euro.

Unter den kreisangehörigen Gemeinden zeigte unter anderen die Stadt Fulda auffällige Verluste gegenüber dem Vergleichszeitraum. Mit 18,5 Millionen Euro wies sie um 32,6 Prozent geringere Gewerbesteuereinnahmen auf als ein Jahr zuvor. Extrem war der Rückgang in Baunatal: Hatte man dort im 1. Halbjahr 2017 noch Gewerbesteuereinnahmen von 24,5 Millionen Euro verbuchen können, so musste die Stadt im 1. Halbjahr 2018 sogar Rückzahlungen von netto 172 000 Euro leisten. Mit Gewerbesteuereinnahmen von 3,7 Millionen Euro konnte die Kreisstadt Erbach im Odenwaldkreis dagegen deutliche Zuwächse generieren (plus 46,1 Prozent). Lokale Einflussfaktoren können zu solchen starken Schwankungen der Gewerbesteuereinnahmen führen. +++