Gesundheitsminister kritisiert US-Austritt aus WHO

Weltärztepräsident nennt US-Austritt aus WHO "traurig dumm"

Jens Spahn (CDU)
Jens Spahn (CDU)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) scharf kritisiert. Das sei ein „herber Rückschlag“ für die internationale Zusammenarbeit, teilte Spahn am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die weltweite Infektionsdynamik zeige, dass koordiniertes Vorgehen wichtig sei. „Wir brauchen mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen Pandemien, nicht weniger.“ Die EU-Staaten würden Reformen für eine stärkere WHO anstoßen, so Spahn weiter. US-Präsident Donald Trump hatte bereits Ende Mai angekündigt, die Zusammenarbeit mit der WHO vollständig beenden zu wollen. Am Dienstagabend hatten die USA den Austritt offiziell gemacht.

Weltärztepräsident nennt US-Austritt aus WHO „traurig dumm“

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat den Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „traurig dumm“ bezeichnet. „Nur wer bei einem Club dabei ist, kann auch gestalten“, sagte Montgomery der „Rheinischen Post“. Und gestalterische Reformen habe die WHO bitter nötig, so der Mediziner. „China schlägt sich jetzt auf die Schenkel.“ Der Einfluss des chinesischen Präsidenten Xi Jinping wachse. Der Weltärztepräsident sagte weiter: „Es bleibt nur zu hoffen, dass Joe Biden diesen Beschluss nach seiner hoffentlich erfolgenden Wahl revidiert.“ +++