Gesundheitsexperte kritisiert Ebola-Bekämpfung

Berlin. Der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes und Sprecher des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für hochkontagiöse und lebensbedrohliche Erkrankungen, René Gottschalk, sieht keine Ebola-Bedrohung für Deutschland, hat aber die Bekämpfung der Epidemie in Westafrika kritisiert. „Die Bedrohungslage hat sich für uns nicht verändert“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“. „Das Risiko, dass jemand kommen könnte, der Ebola hat, gibt es natürlich. Aber wir sind in Frankfurt und am Frankfurter Flughafen sicher am besten gerüstet in der ganzen Welt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir da irgendetwas übersehen.“ Gottschalk fügte allerdings hinzu: „Ich mache mir Sorgen um die Afrikaner, die es betrifft. Es werden bestimmt noch viel mehr Leute erkranken und sterben, als jetzt schon gestorben sind. Man hätte das in den Griff gekriegt, wenn man frühzeitig eingegriffen hätte.“ Stattdessen habe man die betroffenen afrikanischen Stämme und Dörfer nicht eingebunden, sondern an ihnen vorbei gearbeitet. Auch die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ hatte moniert, dass zu langsam gehandelt worden sei. Dies habe Leben gekostet. +++ fuldainfo