
Der Politikwissenschaftler Constantin Wurthmann vom Zentrum für Europäische Sozialforschung der Universität Mannheim geht davon aus, dass mögliche Gespräche zwischen AfD und BSW auf Bundesebene der Partei von Sahra Wagenknecht schaden würden. "Für die AfD ist es ein Geschenk, das BSW bringt sich damit selbst unter die Erde", sagte Wurthmann der "Rheinischen Post". "Die Partei macht sich sukzessive überflüssig."
Wenn das BSW anfange, mit der AfD zu reden, werde die AfD weiter normalisiert. "Die AfD wird es freuen, wenn mit Sahra Wagenknecht eine der bekanntesten Politikerinnen Deutschlands ganz bewusst den Kontakt sucht", sagte Wurthmann. "Aus BSW-Wählersicht heißt das: Wer gegen die Etablierten sein möchte, hat in der AfD eine sichere Bank - nicht aber im BSW. Denn das BSW wird in fast allen Umfragen unter fünf Prozent gesehen." Wagenknecht hat Gespräche mit der AfD auf Bundesebene am Freitag dementiert, zugleich allerdings vor einer Ausgrenzung der rechtspopulistischen Partei gewarnt. AfD-Chef Chrupalla hatte zuvor gesagt, dass er für Gespräche mit Wagenknecht zur Verfügung stehe.
Mohamed Ali lehnt Zusammenarbeit mit AfD ab
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) lehnt eine Kooperation mit der AfD ab. "Unsere Haltung zur AfD hat sich nicht geändert", sagte BSW-Co-Chefin Amira Mohamed Ali der "Rheinischen Post". "Es gibt keine Zusammenarbeit, weil wir inhaltlich viel zu weit voneinander entfernt sind." Auch gebe es "keine Gespräche mit der AfD auf Bundesebene", ergänzte Mohamed Ali. "Dafür gibt es gar keinen Anlass." Zugleich erklärte die Vorsitzende: "Aber wir verschanzen uns auch nicht zusammen mit den alten Parteien hinter Brandmauern, die der AfD helfen und nicht schaden. Uns geht es um Inhalte." In Thüringen sei mit der AfD gesprochen worden, weil man dort diese Partei gebraucht habe, um die Richterstellen zu besetzten. "Es ist also zwingend notwendig, dies zu klären", sagte die BSW-Vorsitzende. +++
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