Gersfeld: Einführungsgottesdienst für den neuen evangelischen Pfarrer Stradal

Stradal ist Nachfolger von Pfarrer Reinhard Wachter

Dekan Bengt Seeberg führt Pfarrer Helmut Stradal in sein Amt ein.

Am Sonntagmorgen kündigten Bläser des Posaunenchors auf dem Turm der Gersfelder Barockkirche einen besonderen Festgottesdienst an: Dekan Bengt Seeberg führte Pfarrer Helmut Stadal offiziell in sein Amt ein. Der 52-jährige Stradal ist Nachfolger von Pfarrer Reinhard Wachter, der im September letzten Jahres in den Ruhestand getreten war. Der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Horst Günther, begrüßte die zahlreich erschienenen Gottesdienstbesucher.

Dekan Seeberg hob in seiner Ansprache hervor, dass sich die Gersfelder in hohem Maße mit ihrer Kirche identifizieren. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche in Gersfeld gilt als eine der bedeutendsten evangelischen Kirchengebäude in Hessen und war vor zwei Jahren aufwändig saniert worden. „Diese Kirche öffnet einem das Herz und macht Lust, hier Gottesdienste zu feiern,“ so Seeberg. Neben der Gemeinde, die eine Kindertagesstätte und einen Friedhof in kirchlicher Trägerschaft unterhalte, gelte es für den neuen Pfarrer auch die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden im Kooperationsraum Rhön und mit der katholischen Gemeinde in den Blick zu nehmen. Es sei die Aufgabe eines Pfarrers, ebenso wie die der ganzen Kirchengemeinde, zu zeigen, wie ein Leben im Licht des Evangeliums aussehen könne, sagte Seeberg. Dies sei gerade im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine wichtig. „Als Christen setzen wir kriegerischer Gewalt ein klares Nein entgegen.“ In seiner Predigt betonte Pfarrer Stradal, er wolle den Menschen in seiner Gemeinde auf Augenhöhe begegnen. Die demütige und dienende Haltung, die Jesus bei der Fußwaschung eingenommen habe, sei auch heute erlebbar: „Gottesdienst heißt auch: Gott dient uns,“ sagte Stradal. Er wolle an die Traditionen des Protestantismus anknüpfen und die Liebe zur christlichen Tradition wachhalten, so der evangelische Pfarrer.

Bevor Stradal die Zusage für Gersfeld bekam, gab es einen Vorstellungsgottesdienst und Gespräche im Kirchenvorstand. Diesen überzeugte die „Ruhe, das Profil und die klaren Vorstellungen des Pfarrers,“ berichtete der Patron der Kirchengemeinde, Johann Constantin von Waldthausen. Helmut Stradal war zuletzt 18 Jahre lang Pfarrer in Hüttengesäß im Kirchenkreis Hanau. Neu ist ihm der Kirchenkreis Fulda allerdings nicht. Der neue Gersfelder Pfarrer ist in Petersberg aufgewachsen und freut sich nun über eine Tätigkeit und einen Wohnsitz in der Rhön. „Sie sind genau richtig in Gersfeld,“ begrüßte Constantin von Waldthausen Pfarrer Stradal und seine Frau und fügte hinzu: „Seien sie versichert, dass wir alle auf sie gewartet haben.“ Grußworte sprachen auch Martin Schleicher, der Vorsitzende des Kirchenvorstands der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hettenhausen-Dalherda, sowie der katholische Pfarrer Jörg Stefan Schütz. Der katholische Kollege brachte als Gastgeschenk einen Bausatz für ein Modellfachwerkhaus mit. Es gelte, am Haus der Ökumene weiterzubauen, sagte Schütz. Gersfelds Bürgermeister Dr. Steffen Korell versprach einen kurzen Dienstweg und offene Türen im Rathaus. Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten zahlreiche Gottesdienstbesucher die Möglichkeit, bei einem Empfang vor der Kirche ein paar Worte mit dem neuen Pfarrer zu wechseln. +++ pm