Germanwings: 150 Menschen an Bord von abgestürzter Maschine

Flugzeug

Düsseldorf. Nach Angaben der Lufthansa-Tochter Germanwings haben sich 150 Menschen an Bord der im Süden Frankreichs abgestürzten Maschine befunden. „An Bord waren 144 Passagiere und sechs Crew-Mitglieder“, teilte die Fluggesellschaft am Dienstag mit. Bei der verunglückten Maschine handele es sich um einen Airbus A320, teilte Germanwings weiter mit. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Germanwings und der Lufthansa sind in tiefer Betroffenheit mit ihren Gedanken und Gebeten bei den Angehörigen und Freunden der Passagiere und Besatzungsmitglieder.“

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reagierte bestürzt auf den Absturz der Germanwings-Maschine. „Es hat uns gerade die schreckliche Nachricht erreicht, dass in Südfrankreich ein Flugzeug einer deutschen Fluggesellschaft abgestürzt ist“, sagte Steinmeier am Dienstag. Die Bundesregierung stehe in engstem Kontakt zu den französischen Behörden. „In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei all denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Passagieren oder den Besatzungsmitgliedern sind“, sagte Steinmeier. Der Airbus A320 war um kurz vor 11:00 Uhr vom Radar verschwunden. Die Maschine, die von Barcelona nach Düsseldorf unterwegs war, soll im Département Alpes-de-Haute-Provence abgestürzt sein, das etwa 100 Kilometer von Nizza entfernt liegt. Trümmer des Flugzeuges seien in den südlichen Alpen in der Region von Barcelonnette gefunden worden, teilte das Innenministerium in Paris mit. Über mögliche Ursachen für den Absturz wurde zunächst nichts bekannt.

Piloten unterbrechen Arbeitskampf mit Lufthansa

Die Piloten der Lufthansa sehen nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich zunächst von weiteren Streikdrohungen ab: „Der Arbeitskampf ist für uns aktuell kein Thema mehr“, sagte der Sprecher der Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, dem „Tagesspiegel“. Nach der Absturzkatastrophe „reden wir über ganz andere Themen“. Erst am Wochenende hatte sich der Flugverkehr nach dem jüngsten, viertägigen Streik der Lufthansa-Piloten wieder weitgehend normalisiert. Die französische Fluglotsen-Gewerkschaft SNCTA hatte nach dem Germanwings-Absturz einen von Mittwoch bis Freitag angekündigten Streik abgesagt.

Gauck bricht Südamerika-Reise ab

Bundespräsident Joachim Gauck bricht aufgrund des Flugzeugabsturzes in Südfrankreich seine Reise in Südamerika ab. In einem Telefonat mit dem Präsidenten Uruguays, Tabaré Ramón Vázquez Rosas, habe er seinen dort geplanten Staatsbesuch abgesagt, teilte das Bundespräsidialamt am Dienstagnachmittag mit. Aus der peruanischen Hauptstadt Lima, in der er am Dienstag seinen Staatsbesuch in Peru beende, werde Gauck zurück nach Berlin reisen. „Mit größter Bestürzung habe ich von dem schweren Flugzeugunglück erfahren“, erklärte Gauck. „Meine Gedanken sind bei den Familienangehörigen und Freunden der vielen Opfer. Ihnen gilt meine tief empfundene Anteilnahme. Mögen sie in dieser schweren Zeit Kraft und Trost finden.“

Bouffier bestürzt über den Flugzeugabsturz

Der Bundesratspräsident und Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat mit Bestürzung und großer Trauer auf den Absturz eines Germanwings-Flugzeugs in Südfrankreich reagiert. „In Stunden wie diesen treten die alltäglichen Probleme in den Hintergrund. Es ist schrecklich, Familienmitglieder und Freunde durch eine solche Katastrophe zu verlieren. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen der Opfer.“

Flugschreiber der Unglücksmaschine gefunden

Ein Flugschreiber der am Dienstagvormittag verunglückten Germanwings-Maschine ist nach Angaben des französischen Innenminister Bernard Cazeneuve im Absturzgebiet gefunden worden. Vom Flugschreiber erhoffen sich die Ermittler Erkenntnisse über den bisher unklaren Verlauf des Absturzes. Der Unglücksort liegt in einem schwer zugänglichen Gebiet in den französischen Alpen.

Hotlines

Germanwings: 0800 – 77 66 350

Flughafen Düsseldorf: 0800 – 11 33 55 77

Auswärtiges-Amt: 030 –  50 00 30 00

+++ fuldainfo