Gerhard Möller zum neuen Vorstand der St. Antonius-Stiftung gewählt

Michaela Lengsfeld: "Wir wollen mit dem Dialog 'Brücken bauen', denn aus Begegnungen, werden bei uns Freundschaften!"

Vorstand der St. Antonius-Stiftung

Fulda. „Gerhard Möller, Oberbürgermeister der Stadt Fulda a. D. und Gertraud Sorg, fungieren ab sofort als neuer Vorstand der ‚St. Antonius-Stiftung'“, das gab am gestrigen Mittwoch auf dem Gelände des „antonius. Netzwerk Mensch“ die Geschäftsführung der „St. Antonius gGmbH“, bekannt. Die „St. Antonius Stiftung“ unterstützt seit über 18 Jahren die Arbeit bei antonius. Seit ihrer Gründung, im Jahr 1998, galt es, Bürger und Stifter zu finden, die bereit waren, sich für die Belange des – damals noch – Antoniusheims sowie im Besonderen – für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Hauses zu engagieren. Die Idee dahinter: Eine Stiftung gibt Impulse und kann Vorhaben und innovative Projekte initiieren. Sie haben Freiräume, um Neues zu denken und können so – Impulse für die Gesellschaft geben, heißt es in der aktuellen Mitteilung des Netzwerkes.

„‚Die St. Antonius-Stiftung‘ hat viele Ideen angestoßen, wichtig war dabei immer, die Mund-zu-Mund-Propaganda, diese sich, – ähnlich einem Schneeballsystem -, verbreitet. Genauso wichtig waren in diesem Zusammenhang immer auch die Begegnungen“, rekapituliert Geschäftsführerin Michaela Lengsfeld. „Durch die Ideen, die im Kontext der ‚St. Antonius-Stiftung‘ entstanden waren, war man immer auch ein Stück gezwungen, diese ausreifen zu lassen. Dadurch entstand dann auch immer wieder etwas Neues, dieses sich wiederum – für uns, als etwas sehr Wertvolles ergab. Für uns galt es stets, diese Ideen, diese Visionen, zu erörtern und abzuwägen. Ist es realistisch, ein Projekt zu realisieren oder eher nicht? Ohne diesen Austausch, ohne diesen Dialog, hätten wir – gerade, weil wir so viele Ideen haben – keine Bodenhaftung. Das ist ganz, ganz wesentlich“, so die Geschäftsführerin weiter, die hinzufügte: „Ein weiterer wesentlicher Anteil, sind auch die Begegnungen. Wir begegnen unseren Bewohnern, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – tragen dies aber auch in die Stadt hinaus. Aus diesen Begegnungen entstehen wiederum Beziehungen und Freundschaften. Das soll sich weiterverbreiten“, so die Geschäftsführerin weiter, die anfügte, denn: ‚antonius‘ verbindet. Dass sich dies multipliziert und weitertradiert, ist uns – ganz, ganz wichtig. Wir wollen mit dem Dialog ‚Brücken bauen‘ in die Stadt und in die Gesellschaft“, so Michaela Lengsfeld abschließend.

Rainer Sippel: „Behinderung ist für uns kein negativ konnotiertes Fremdwort!“

„Wir sind sehr dankbar, dass wir Herr Möller und Frau Sorg als neuen Vorstand für unsere ‚St. Antonius-Stiftung‘ gewinnen konnten, in diesem Sinne freuen wir uns sehr auf die Zusammenarbeit. Für uns Hauptamtliche, ist es ganz wichtig, dass wir uns im Alltag für die Menschen mit Behinderung einsetzen, in diesem Sinne, ihre Lebenschancen versuchen zu verbessern und dabei auch mobil die Bevölkerung mitzunehmen und dabei ist die Stiftung sehr, sehr wichtig – sie stärkt uns den Rücken“, so Geschäftsführer Rainer Sippel. „Daneben – ist die ‚St. Antonius-Stiftung‘ aber auch kritisch, sie prüft auch und holt uns manchmal auch auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie erdet und das ist auch gut so. Sie baut aber auch viele Brücken. Brücken in die Stadt hinein, – zu den Menschen; Und das ist – so glaube ich – ganz, ganz wichtig, dass die Menschen hier in Fulda ‚mitgenommen werden‘. Das ist ja auch das, was die ‚inklusivste Stadt Deutschlands‘ auch auszeichnet; Dass eben ‚Behinderung‘ für uns kein negativ konnotiertes Fremdwort mehr ist, sondern, dass wiederum andere Menschen, diesen Menschen mit Behinderung einfach ‚mitnimmt‘ und, wenn uns das gelingt, dann sind wir auf dem richtigen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft“, so Geschäftsführer Rainer Sippel.

Wie Gerhard Möller auf gestrigem Fototermin bekundete, kenne er ‚antonius. Netzwerk Mensch.‘ nicht nur gut, sondern sehr gut. In diesem Sinne – dem ehemaligen Fuldaer Oberbürgermeister das Haus bestens bekannt wie vertraut sei. „Allein´ die Tatsache, dass ‚antonius‘ – immer wieder Neues entwickelt, zeigt, dass es hier nicht an Projekten mangelt. Insofern freue mich sehr auf meine neue Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der ‚St. Antonius-Stiftung‘“, so Gerhard Möller. Im Moment begleite man das Projekt „ambinius“. Die nächste größere Aufgabe wird sicher sein, wenn sich „antonius. Netzwerk Mensch“ dann auch am Frauenberg engagieren wird. Auch werde man nach Ansicht des ehemaligen Oberbürgermeisters der Stadt Fulda, mit der ‚Inklusion‘ – vor immer mehr Aufgaben stehen. „Es kommt auch immer darauf an, dass man die Träger der Eingliederungshilfe ‚ganz eng mit im Boot‘ hat“, so Möller weiter, der hinzufügte: „Möglicherweise wird auch das Teilhabegesetz, welches zurzeit in ersten Entwürfen in Berlin debattiert wird, die Welt mit individuellen Rechtsansprüchen, noch einmal völlig anders ausschauen lassen.“

„Ich werde dem ‚Netzwerk Mensch‘ – auch als Zweite Vorsitzende der Stiftung – weiterhin eng verbunden bleiben“, bekundete Gertraud Sorg, die anfügte: „Ich kann es mir gar nicht anders vorstellen.“ Sie habe mit Gerhard Möller, einen wunderbaren kompetenten Mann mit viel Herz gefunden, der – neben viel Erfahrung – auch die nötigen Netzwerke habe. Weiter sagte die Stellvertreterin, dass sie zudem sehr froh darüber sei, dass Gerhard Möller „Ja“ gesagt habe. In diesem Sinne freue sie sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand.
„Für mich geht es in erster Linie um drei Punkte: ‚Helfen‘, ‚unterstützen‘ und da, wo es gewünscht ist, auch ‚Rat zu geben‘“, so Vorstandsmitglied Alois Früchtl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda, der anfügte: „Letzen Endes geht es immer um die Menschen.“

Gerhard Möller: „Mit ‚antonius‘ Sorge für die Region tragen!“

fuldainfo: Herr Sippel, nun haben sie mit Herrn Möller jemanden an ihrer Seite, der früher Entscheidungen treffen musste und letzten Endes auch traf, mit diesen sie womöglich nicht immer ganz d`accord waren.

Rainer Sippel: (lacht)

Gerhard Möller: „Dass das Verhandeln mit Herrn Sippel immer eine besondere Herausforderung darstellte, weiß jeder, der mit ihm zu tun hat. Und, dass er auch nie – um neue Ideen verlegen war, das war auch so. Man muss die unterschiedlichen Rollen und Interessen schlicht und einfach auch sehen. Dazu gehört auch, dass man als Geschäftsführung engagiert sein muss und das umgekehrt, – wenn es um Ressourcen geht,- die Öffentliche Hand und der Dezernent, der auch über öffentliche Mittel verantwortlich Rechenschaft geben muss, sich natürlich abgleichen müssen, ist auch klar. Was mich aber immer überzeugt hat, war, die Klarheit der Struktur, die Innovation, an diese wir uns ja auch selbstverständlich gewöhnt haben. Wir stehen hier vor dem ‚Zitronenfalter‘ – ich kann mich noch gut daran erinnern, als Herr Sippel und ich – damals noch als Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Fulda – uns damals über die Frühförderung dessen unterhalten haben und Überlegungen angestrebt haben, da kann man die Welt von damals, mit der Welt von heute, gar nicht mehr vergleichen. Man sieht heute, wie wichtig der ‚Zitronenfalter‘ geworden ist und dass er ganz offensichtlich zu einer Anlaufstelle, – der ich im Übrigen anfangs eher skeptisch gegenübergestanden habe, – geworden ist. ‚antonius‘ geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass wir – gerade mit ‚antonius. Netzwerk Mensch‘ – aber auch mit anderen Einrichtungen – für die Region Sorge tragen müssen und dass wir mit dem Blick immer dabeibleiben müssen, uns aber auch nie abhängen lassen dürfen.“ +++ fuldainfo | jessica auth