Künzell-Dietershausen. Die langsam ruhiger werdenden Tage jetzt kurz vor dem Weihnachtsfest nutzte der Fuldaer Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, um gemeinsam mit Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch der jüngsten Einrichtung des Jugendhilfeverbundes St. Elisabeth, der Gruppenunterkunft unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Dietershausen, einen Besuch abzustatten. Bei einem Adventscafé wollten die Gäste aus Fulda mit den dort untergebrachten jungen Ausländern ins Gespräch kommen. Mit dabei war auch Franz Meyer, Caritas-Referent Soziale Dienste und zugleich Flüchtlingsbeauftragter für das Bistum Fulda.
Seitens des Jugendhilfeverbundes nahmen Einrichtungsleiter Alfred Heil und Projektleiter Christof Schneider sowie das gesamte Betreuerteam in Dietershausen an dem Adventscafé teil. Ebenfalls mit dabei waren zahlreiche Schönstattschwestern, die derzeit noch in ihrem bisherigen Provinzhaus verweilen und mit den jungen Flüchtlingen eine – wie sie betonen – freundliche und von gegenseitigem Respekt geprägte Wohngemeinschaft bilden. Man schätze einander trotz oder vielleicht gerade wegen der großen Altersdifferenz, auch das Zusammentreffen der Religionen – viele der Jugendlichen sind Moslems – sei kein Hindernis, im Gegenteil habe sich schon in vieler Hinsicht eine echte Gemeinschaft gebildet. Die Caritas hatte das Provinzhaus von den Ordensschwestern für die Errichtung der Flüchtlingseinrichtung erworben, nachdem die Entscheidung gefallen war, dass der Orden sich weitgehend aus Dietershausen zurückziehen wird.
Nach der offiziellen Begrüßung durch Caritasdirektor Juch wandte sich auch Generalvikar Stanke mit einer kleinen Ansprache an die Jugendlichen aus Eritrea, Syrien, Afghanistan, Gambia und Albanien. Er wünschte ihnen, dass sie sich in dem Haus wohl und geborgen fühlen, rasch Deutsch lernten, eine Ausbildung machen und dadurch ihren Platz in der Gesellschaft Deutschlands finden können. An die Schwestern, aber insbesondere auch an das Caritas-Team richtete Stanke seinen Dank, dass sie diese Betreuung der jungen Flüchtlinge in so guter Atmosphäre ermöglichen. Als Geschenk überreichte er jedem der Jugendlichen einen Buchgutschein, so dass sie nach eigenem Gusto für sich Literatur auswählen können.
Der Generalvikar hatte schon anlässlich seines 70. Geburtstages vor einigen Wochen deutlich gemacht, dass ihm die Flüchtlingsbetreuung in Dietershausen durch die Caritas ein persönliches Anliegen ist: Statt Geschenken hatte er um Spenden für die neue Einrichtung des Jugendhilfeverbundes gebeten, die erst am 13. November bezogen worden war. Über 8.500 Euro waren auf diese Weise zusammen gekommen. Projektleiter Schneider teilte Stanke nun beim Adventscafé mit, dass man das Geld zur Errichtung einer Fahrrad- und Holzwerkstatt sowie zur Einrichtung eines Kunst(therapie)raums und eines Musikzimmers nutzen wolle, um den Jugendlichen auch in der Freizeit sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen. Außerdem solle ein Sportplatz auf dem eigenen Gelände hergerichtet werden.
Beim Kaffeetrinken lernten sich die Flüchtlinge und die Besucher aus Fulda näher kennen. Mit einer Hausbesichtigung ging der Besuch vom Generalvikar und den Caritas-Vertretern dann zu Ende. +++ fuldainfo
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