Gemeinsames Zeichen für mehr Klimaschutz in der Wasserversorgung

Umweltministerium honoriert Anstrengungen Burghauns mit Förderung

Bürgermeister und Eigenbetriebsleiter Simon Sauerbier erläutert die Konzeption und setzt die Maßnahme in den Gesamtkontext der Burghauner Wasserversorgungsstrategie.

Das Klimaschutzreferat des Umweltministeriums belohnt Burghaun mit einer großzügigen Projektförderung beim Einsatz zweier moderner Förderpumpen in der Förderstation Rothenkirchen über ein Investitionsvolumen von 30.000 Euro. Als wichtiges Drehkreuz einer ganzheitlich vernetzten Wasserversorgung können im Bedarfsfall von Rothenkirchen aus sämtliche Einwohner der Marktgemeinde Burghaun und Eiterfeld-Betzenrod mit Trinkwasser versorgt werden. Mit den vorliegenden Komponenten gelingt es dank intelligenter Steuerung die benötigten Trinkwassermengen aus den Hauneauen wesentlich energieeffizienter und ressourcenschonender über die Großenmoorer Höhenzüge und Wälder in den Kiebitzgrund zu leiten.

Dabei überwinden die beiden neuen Kreiselpumpen rund 150 Höhenmeter und 2 Kilometer Streckennetz im Leistungsspektrum zwischen 21 und 46 Kubikmeter pro Stunde und erreichen Energieeinsparungen von über 30 Prozent. Dieses Projekt steht in Zusammenhang mit dem Austausch zweier weiterer Pumpen in Richtung Rothenkirchen mit Effizienzsteigerungen um 50 Prozent und der Installation einer Ultrafiltrationsanlage in der Quelle Steinbach. Dieser Dreiklang ist sinnstiftend, um große Mengen an Trinkwasser durch eine Neuausrichtung der Pumpentechnik mit aquadynamischeren Bauformen und besseren Effizienzklassen der Motoren zum einen mehr Strom einzusparen und zum anderen weniger Grundwasser entnehmen zu müssen.

Im Rahmen der technischen Begleitung des Förderprogramms erkundigt sich der zuständige Prüfingenieur der HessenEnergie im Auftrag des Umweltministeriums über die Projektumsetzung. Diese wurde im Antrag vom 05.07.2019 durch die Kommune vorgetragen und mit Förderbescheid vom 09.12.2019 zur Umsetzung binnen Jahresfrist freigegeben. Die Konzeption der Verteilsystematik fußt auf den gemeindeübergreifenden Hydraulikberechnungen aus 2018 und 2019 der Firma Köhl Tiefbauingenieure. Der Einbau der Pumpen und die Anbindung an die Prozessleittechnik erfolgte im Februar 2020 durch M+S Pumpentechnik und Narz Fernwirktechnik.

Lange Wege und große Höhen fordern zersiedelte Kommunen in Mittelgebirgslagen in besonderen Maße. Daher ist es für Kommunen wie Burghaun von strategischer Bedeutung, Infrastrukturmanagement als Kernaufgabe der Wasserversorgung zu verstehen. Nur so lassen sich wirkungsvoll ganzheitliche Konzepte über konsequentes Handeln verwirklichen und eine ressourcenschonende und energieeffiziente Versorgung erreichen. Damit folgt das Burghauner Wasserwerk dem in der Gemeindevertretung am 30.10.2019 einstimmig beschlossenem Teilkonzept Wasserversorgung des Aktionsplans Klimaschutz / Klimaanpassung der Marktgemeinde Burghaun. „Burghaun setzt als Klimakommune der ersten Stunde ein Zeichen für mehr Klimaschutz in der Wasserversorgung und dankt den beteiligten Partnern für die gute und reibungsfreie Zusammenarbeit. Ideen entstehen im Kopf. Innovationen im Team. Dies ist ein gutes Beispiel für ein erfolgreiches Miteinander!“, resümiert Bürgermeister Simon Sauerbier. +++ pm