Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und das Technische Hilfswerk (THW) bündeln künftig ihre Kräfte in einem gemeinsamen Verein und schaffen damit die Grundlage für ein bundesweit einzigartiges Museum. Die Mitgliederversammlung des bisherigen Trägervereins des Deutschen Feuerwehr-Museums gab grünes Licht für den Zusammenschluss mit der THW-historischen Sammlung unter dem Dach der THW-Bundesvereinigung. Der neue Verein trägt den Namen „Helfen in der Not – Museum der Deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks in Fulda“.
DFV-Präsident und nunmehriger Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Banse sprach von einem Meilenstein. Das Ergebnis zeige, wie wichtig historisches Gedächtnis, bürgerschaftliches Engagement und länderübergreifende Zusammenarbeit für das Gemeinwohl seien. Das Museum solle zu einem Ort der Begegnung und zum Zentrum für Feuerwehren und THW werden. Geplant sei ein Leitmuseum auf nationaler Ebene. Banse betonte, das Haus solle die Geschichte des Bevölkerungsschutzes auf Basis der Historie beider Organisationen vermitteln und damit ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Museumslandschaft schaffen. Unter dem Leitmotiv „Helfen in der Not“ solle das Museum eine Plattform bieten, die Traditionen, Lehren und Werte sichtbar mache, vernetze und bewahre. Mit Blick auf geopolitische Spannungen und gesellschaftliche Herausforderungen hob Banse die Bedeutung gemeinsamen Engagements hervor: Nur gemeinsam ließen sich Sicherheit, Resilienz und zivilgesellschaftliches Handeln glaubwürdig stärken.
An den Vorbereitungsgesprächen hatten neben Banse auch der Präsident der THW-Bundesvereinigung, Bundestagsabgeordneter Martin Gerster, sowie Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld eine maßgebliche Rolle gespielt. Beide übernehmen im neuen Vereinsvorstand das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden. Sie betonten, dass der Weg von der historischen Erinnerung hin zu praxisnaher Bildung und Einsatzbereitschaft dem Schutz der Bevölkerung diene – heute mehr denn je.
Der Vorstand des neuen Vereins setzt sich organisationsübergreifend zusammen. Vorsitzender ist Banse, Stellvertreter sind Gerster und Wingenfeld. Weitere Mitglieder sind Sabine Lackner, Präsidentin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Sebastian Poser, Referatsleiter im Hessischen Innenministerium, Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen, Schatzmeister Torsten Kramm von der Sparkasse Fulda sowie Jason Freeman, Landesgeschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes Hessen, als geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Nach der neuen Satzung gehören der DFV-Präsident, der Präsident der THW-Bundesvereinigung und der Fuldarer Oberbürgermeister als „geborene Mitglieder“ dem Vorstand an.
Inhaltlich soll die geplante Dauerausstellung die Geschichte der Feuerwehren und des THW in eine jahrhundertelange Suche nach Sicherheit einbetten. Dabei werden die bürgerschaftliche Selbstorganisation – etwa in den Freiwilligen Feuerwehren – und der Selbstschutz mit dem staatlichen Schutzversprechen verknüpft, das durch das THW und seine Vorgängerorganisation verkörpert wird. Das individuelle Engagement soll gewürdigt und als Teil einer gemeinsamen Geschichte dargestellt werden. Das Museum will als „Ort des Ehrenamtes“ Werte wie Zusammenarbeit, Vertrauen und Verantwortung sichtbar machen – besonders vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheit.
Das Projekt erhält einen Zuschuss von acht Millionen Euro aus dem Förderprogramm KulturInvest der Bundesregierung. Die umfangreichen Umbauarbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen. Die THW-Bundesvereinigung sicherte ihre Unterstützung ausdrücklich zu. Oberbürgermeister Wingenfeld erinnerte daran, dass sich die Stadt Fulda dem Museum seit seiner Gründung im Jahr 1963 verpflichtet fühle. Museumsleiter Bernd Müller-Strauß erklärte, im Museum werde fortgeführt, was an der ehrenamtlichen Basis bereits gelebte Praxis sei. Auch Michael Brand MdB, Thomas Hering MdL, Landesfeuerwehrpräsident Fischer und THW-Präsidentin Lackner unterstrichen in Grußworten die Bedeutung des gemeinsamen Konzepts.
Im Rahmen der Versammlung wurden zudem die langjährigen Vorstandsmitglieder Arno Vetter und Günter Fenchel verabschiedet. Vertreter von DFV und THW dankten ihnen für ihr besonderes Engagement. +++

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