Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Fulda stellen sich aufs Energiesparen ein

Kirchengemeinden setzen auf Kooperation

Decken und warme Getränke für Gottesdienstbesucherinnen und -besucher: Pfarrer Jörg Scheer und Pfarrerin Jana Koch-Zeißig von der Christuskirche haben für den Herbst und Winter vorgesorgt. Foto: Claudia Pfannemüller

Die 27 Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Fulda werden im kommenden Winter Energiesparen. Die Planungen der Gemeinden reichen von Gottesdiensten im Gemeindehaus über wärmende Decken und kürzere Formate bis hin zu Kooperationen mit Nachbargemeinden. In einem sind sich die evangelischen Kirchengemeinden im Landkreis einig: Gottesdienste werden weiterhin stattfinden. Zum Auftrag der Kirche gehöre es aber auch, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen, sagt Dekan Bengt Seeberg. Nicht nur wegen der Energieknappheit, sondern auch im Sinne des Klimaschutzes sei es notwendig, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, so der Dekan.

Die Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck hatte den Gemeinden in einem Rundschreiben geraten, die bisher empfohlenen Höchsttemperaturen von etwa 8 °C Grundtemperatur und max. 15 °C Nutztemperatur zu senken. Wie die Gottesdienste letztlich stattfinden, entscheiden die Kirchenvorstände abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. So will beispielsweise die Fuldaer Christuskirche den großen Kirchraum an normalen Sonntagen nur bis zu 6 °C beheizen. Die Gemeinde hat zahlreiche Decken und Tassen für warme Getränke angeschafft. Sie sollen Besucherinnen und -besucher bei Gottesdiensten und Konzerten im Winter und in der Übergangszeit wärmen.

Kirchengemeinden setzen auf Kooperation

In der momentanen Lage bewähren sich die Kooperationen, die sich in den letzten Jahren zwischen den Kirchengemeinden entwickelt haben. Beispielsweise feiern die Bonhoeffergemeinde und die Evangelische Kirchengemeinde Petersberg schon länger gemeinsame Gottesdienste. Nun prüfen die Gemeinden, ob sie im Winter die Gemeindehäuser im Wechsel nutzen und beheizen können. In Flieden-Neuhof werden Gemeindegruppen in nur einem Gemeindehaus an zwei bis drei Tagen gebündelt. Das Kirchspiel Langenschwarz setzt im Dezember und Januar auf kompakte Kurzgottesdienste und gemeinsame Gottesdienste für das gesamte Kirchspiel. Zusätzliche gemeinsame Gottesdienste soll es auch im Kirchspiel Tann geben. Einige Gemeinden wollen auch ökumenische Möglichkeiten nutzen und mit den katholischen Nachbargemeinden ins Gespräch über eine mögliche gemeinsame Raumnutzung kommen.

In kleinere Gebäude ausweichen

In Hünfeld und Buchenau werden Gottesdienste im Winterhalbjahr nicht in der Kirche sondern in der Regel im wesentlich kleineren Gemeindehaus stattfinden. In Tann werden von November bis Ostern alle Gottesdienste bis auf Ewigkeitssonntag und Heiligabend, sowie die Adventskonzerte in der kleinen Niklaskirche statt in der Tanner Stadtkirche gefeiert.

Effiziente Technik nutzen

In Eiterfeld und in Tann wird derzeit eine neue sparsame Heizung in der Kirche eingebaut, in der Lutherkirche und in anderen Kirchen wurde bereits eine energieeffiziente Heizung installiert. Einige Gemeinden sind dabei, Lösungen mit erneuerbaren Energien anzustreben, insbesondere Dächer kirchlicher Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen auszurüsten. Zum Energiesparen gehört auch der Verzicht auf die Außenbeleuchtung der Kirche, dies wird beispielsweise in Tann schon umgesetzt. +++ pm