Gemeinde Poppenhausen schloss Ausbildungsverträge ab

Pädagogische Arbeitsfelder stark gewachsen

Die künftige Auszubildende Julia Kümmel und Bürgermeister Manfred Helfrich freuen sich über die Unterzeichnung des Ausbildungsvertrags. Foto: privat

Landauf, landab werden Fachkräfte für den Erziehungsdienst und die Kinderbetreuung gesucht. In den letzten Jahren sind einige pädagogische Arbeitsfelder stark gewachsen und melden dadurch einen zusätzlichen Personalbedarf. Den größten Zuwachs an Stellen werden für das Berufsfeld der Kindertagesbetreuung registriert. Die Zahl der Ausbildungsabschlüsse zum Beruf des Erziehers/der Erzieherin deckt bei weitem nicht den aktuellen Bedarf. Gründe dafür sind zum einen die höhere Geburtenrate sowie vermutlich die bislang etwa fünf Jahre dauernde Ausbildung ohne Einkommen, wenn man von der Praktikumsvergütung im Anerkennungsjahr zum Abschluss der Ausbildung, absieht.

Es gibt mehrere Ausbildungswege, die zum Ziel „Staatlich anerkannte Erzieherin“ bzw. „Staatlich anerkannter Erzieher“ führen. Neben der klassischen Form der Erzieherausbildung in der Vollzeitschule wurden vor kurzem neue, integrierte Ausbildungsformen geschaffen, bei denen die Berufspraxis in die Ausbildung integriert ist. Diese duale Berufsausbildung findet für den praktischen Teil in einem Ausbildungsbetrieb statt und wird durch den Besuch einer Berufsschule ergänzt. Bei dieser Variante übernimmt die Gemeinde mit ihren Kinderbetreuungseinrichtungen als Träger die Funktion des Ausbildungsbetriebs für die dreijährige Ausbildung und zahlt während dieser Zeit eine Ausbildungsvergütung von Anfang an. Das klassische Anerkennungsjahr wird bei dieser Form aufgelöst und als berufspraktischer Teil in die Gesamtausbildung integriert.

Nachdem im vergangenen Jahr bereits Karolina Janiszewska als Umschülerin die duale Erzieherinnen-Ausbildung an der Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld begann und seither den Praxisteil im RhönKinder-Haus Poppenhausen absolviert, will nun auch Julia Kümmel nach Abschluss der Fachoberschule für Sozialwesen den Beruf der Erzieherin ergreifen. Die fachtheoretische Ausbildung findet ebenfalls an der Konrad-Zuse-Schule statt, während der Praxisteil in der Kinderkrippe „Das Entdeckernest“ geleistet wird. Die 18-Jährige stammt aus dem Ortsteil Gackenhof und hatte sich während des Praktikums ihrer FOS-Ausbildung bereits bestens für die Ausbildungsstelle empfohlen. In Anerkennung dieser Leistung sowie in solidarischer Verantwortung für die Ausbildung junger Erzieher/innen hatte der Gemeindevorstand einmütig beschlossen, Julia Kümmel ab August 2021 einen Platz für die duale Ausbildung zur Erzieherin in der Kinderkrippe „Das Entdeckernest“ zur Verfügung zu stellen.

Die Gemeinde Poppenhausen verzichtet dabei auf eine Landesförderung und lässt sich alternativ die Präsenszeiten während der Ausbildung als Fachkraftstunden für die Kinderkrippe anrechnen.
Während der Ausbildung übernehmen die Kita-Leiterinnen und erfahrene Fachkräfte mit der Unterstützung und Begleitung der Auszubildenden eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe.
Vor ein paar Tagen wurde im Rathaus Poppenhausen formell der Ausbildungsvertrag zwischen der Auszubildenden Julia Kümmel und dem Gemeindevorstand, vertreten durch den Bürgermeister, geschlossen. Bürgermeister Manfred Helfrich und die Mitglieder des Gemeindevorstandes freuen sich über die Entwicklung bei der Berufsausbildung für den Beruf der Erzieher*innen. Die Bereitstellung der Ausbildungsplätze sehen sie als wichtigen Beitrag für die Nachwuchsgewinnung für einen bedeutenden und in besonderem Maße erfüllenden Berufsstand im –Erziehungsdienst und der Kinderbetreuung. +++ pm/mh