Die Gemeinde Petersberg hat in diesem Jahr zum ersten Mal an der Aktion Stadtradeln teilgenommen. Gefahren wurde drei Wochen lang, vom 13. Mai bis zum 2. Juni. Bürgermeister Carsten Froß hat nun die erfolgreichsten Radler und Teams ausgezeichnet. Bei dem Wettbewerb Stadtradeln geht es darum, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen – zur Arbeit, zum Bäcker, zur Kita, zur Schule oder zum Training. Dabei ist es egal, ob man bereits jeden Tag fährt oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs ist. Die Bürgerinnen und Bürger sind dem Aufruf der Gemeinde gefolgt, wie die Bilanzzahlen beweisen: 128 Radelnde in 18 Teams haben insgesamt 27.047 Kilometer zurückgelegt. Dadurch sind vier Tonnen CO2 eingespart worden.
Mit dem Ergebnis zeigte sich Bürgermeister Carsten Froß bei der Siegerehrung zufrieden: „Da ist sicher noch Luft nach oben, aber für die erste Teilnahme an der Aktion ist das schon sehr ordentlich.“ Besonders hob er die gesammelten Kilometer hervor: „27.000 Kilometer, das ist eine so lange Strecke, damit könnte man einmal von Petersberg bis Australien reisen – und wieder zurück. Mit 27.000 Kilometern könnte man 900 Mal vom Rathaus bis zur Wasserkuppe radeln. Und sogar mehr als 3000 Mal von hier bis zum Haunestausee.“ Der Bürgermeister ist überzeugt: „Wer Fahrrad fährt, für den lösen sich viele Probleme in Luft auf. Der morgendliche Stau auf der Petersberger Straße zum Beispiel. Oder die lästige Parkplatzsuche in der Innenstadt. Dass man an der frischen Luft ist und sich bewegt, das ist zudem mehr als nur ein Bonus.“ Wer Fahrrad fährt, der gewinne an Lebensqualität. „Und weil das Rad weniger Emissionen, Krach und Gestank erzeugt als das Auto, gewinnen letztlich nicht nur die Teilnehmer, sondern wir alle!“ Froß hofft, dass die drei Wochen nicht nur ein Strohfeuer waren, sondern dass es bei dem ein oder anderen Teilnehmer einen nachhaltigen Effekt gebracht hat und auch künftig das Auto öfter in der Garage bleibt. „Dann hätte das Stadtradeln tatsächlich einen Nutzen gehabt, von dem die Gesellschaft dauerhaft profitiert“, betonte er.
Der Bürgermeister, selbst regelmäßig auch dienstlich mit dem Rad unterwegs, zählte auf, was die Gemeinde für Fahrradfahrer tut. „Die politischen Gremien haben erkannt, warum nicht noch mehr Leute auf das Fahrrad umsteigen: Das Problem ist die mangelnde Infrastruktur. Wir haben deshalb ein Radverkehrskonzept erstellen lassen, das insgesamt 40 Maßnahmen vorschlägt“, erklärte er. Das erste Projekt – der Radweg zwischen Margretenhaun und Dipperz – werde in wenigen Wochen eingeweiht. „Allein dieses Jahr sind mehr als 2 Millionen Euro im Haushalt für den Ausbau der Radwege eingeplant. Außerdem beschäftigen wir uns mit Fahrradabstelleinrichtungen und Ladestationen für E-Bikes.“ Ziel der Gemeinde sei es, den Bürgerinnen und Bürgern eine echte Alternative zum Auto anzubieten und eine fahrradfreundliche Gemeinde zu werden. Bei der Siegerehrung stachen vor allem die Radsportfreunde Petersberg heraus: Der Verein stellt nicht nur das Team mit den meisten Kilometern und der besten Pro-Kopf-Bilanz, sondern auch noch die beste Radlerin und den besten Radler. Der Sonderpreis – ein Gutschein von Fahrradwelt Seng, der unter allen Teilnehmern ausgelost wurde – wurde an Hannelore Röder verliehen.
Zum Abschluss kündigte Bürgermeister Froß an, dass die Gemeinde Petersberg nächstes Jahr wieder am Stadtradeln teilnehmen werde. „Die 27.000 Kilometer aus diesem Jahr sind dann der Maßstab, den es nächstes Jahr zu knacken gilt, und ich hoffe, dass ich Sie alle nächstes Jahr wiedersehen werde.“ +++ pm