Gemeinde Eichenzell reicht Antrag auf Lärmschutz ein

Ortsteile Kerzell und Löschenrod sollen umgehend geschützt werden

Das Foto zeigt von links: Sachbearbeiter Lothar Klingebiel, Löschenrods Ortsvorsteher Holger Breithecker, Stefan Wenisch (2. Vorsitzender BI), Kerzells Ortsvorsteher Steffen Reith, BI-Chef Hermann Reith und Bürgermeister Dieter Kolb.

Eichenzell. Die Gemeinde Eichenzell hat beim Bundesverkehrsministerium in Berlin einen Antrag auf vorzeitigen Lärmschutz für die von der Bahnstrecke Fulda-Frankfurt betroffenen Ortsteile Kerzell und Löschenrod sowie die Siedlung Kerzell-Steinberg eingereicht. Der Antrag entstand in enger Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Zu(g)kunft Kerzell. Deren Vorsitzender Hermann Reith war federführend bei der Ausarbeitung des Antrags. Die Gemeinde Eichenzell setzt mit diesem Antrag einen einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung um. Die SPD-Fraktion hatte während der jüngsten Sitzung den sofortigen Lärmschutz für die beiden Ortsteile beantragt.

„Der Antrag ist sehr gut ausgearbeitet. Ich danke der BI und besonders Hermann Reith für die Arbeit“, sagte Bürgermeister Dieter Kolb bei der Zusammenkunft, an der neben Hermann Reith auch die beiden SPD-Ortsvorsteher Steffen Reith (Kerzell) und Holger Breithecker (Löschenrod) sowie Stefan Wenisch (2. Vorsitzender BI Kerzell) und Lothar Klingebiel (Sachbearbeiter der Gemeinde) teilnahmen. Die Bundesimissionsverschutzverordnung fordert neue und niedrigere Grenzwerte. Eine Absenkung der Auslösewerte für die Lärmsanierung erfolgte auf 57 dB (A) nachts. Derzeit liegen Teile Kerzells mit über 75 dB (A) sowie die beiden Ortsteile mit Steinberg bei über 65 db(A). Hinzu kommen auch die hohen Zugzahlen. Gegenwärtig wird die Strecke von 361 Zügen täglich befahren. Dies sind mehr als 130.000 Züge pro Jahr.

Die eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchung (EBWU) hat ergeben, dass die Trassenvariante V (Ausbau der Bestandsstrecke) zu einer Überlastung in Bronnzell führen würde.
Dagegen sei die Kapazität der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg ausreichend, die zusätzlichen Verkehre aufnehmen zu können. Daher würde angestrebt, die Neubau-/Ausbautrasse bereits vor Bronnzell auf die Schnellfahrstrecke einzubinden. So stünde fest, dass in Kerzell, am Steinberg und in Löschenrod keine rechtlichen Voraussetzungen für Lärmschutz im Sinne von Lärmvorsorge vorläge. Deshalb stellt die Gemeinde Eichenzell nun den Antrag, im neuen Gesamtkonzept bei der Umsetzung von Lärmsanierung in Form von aktivem Lärmschutz berücksichtigt zu werden.
Bei der Ausarbeitung des Antrages waren auch die DB Netz AG sowie das hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr beteiligt. Hermann Reith: „Die Hausaufgaben wurden gemacht. Ich bin guter Dinge, dass wir erfolgreich sein werden.“ +++