Gelungene Kooperation von Musikschule und Vonderau-Museum

Die Romantik in Malerei und Musik erlebbar gemacht

Verschiedene Aspekte der Kunstgeschichte erläutern – und das umrahmt von musikalischen Beiträgen aus der jeweiligen Epoche: Dieses Ziel verfolgt eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Fuldaer Vonderau-Museums und der Städtischen Musikschule. Diesmal stand bei der Veranstaltung in der Kapelle des Museums die romantische Epoche in Vordergrund.

„Bei der Arbeit mit den Schülern ist es sehr wichtig, dass die erlernten Musikstücke als Teil der Zeitgeschichte wahrgenommen werden, denn sie sind nicht von der Wissenschaft, Kultur oder Politik der jeweiligen Zeit zu trennen“, erklärte Natalya Oldenburg, die Leiterin der Musikschule der Stadt Fulda. Sie sprach verschiedene historische Aspekte und Zeitumstände an, welche die Musik der Romantik unmittelbar beeinflusst haben.

Anhand mehrerer Gemälde von Friedrich Preller, Fritz Ebel und Carl Maria Hummel erläuterte Dr. Sabine Fechter, die Leiterin des Vonderau Museums, die Besonderheiten der romantischen Malerei. Auch am Beispiel einer kleinen bunt dekorierten Holzfigur von Christian Heuring und einem Stickbild zeigte die Museumsleiterin typische Elemente und Motive für die Zeit der Romantik und des Biedermeier auf; ganz besonders beeindruckten das Publikum eine ovalförmige, leicht erhabene Porzellanplakette mit Bemalung und der Stich von Johann Poppel, der als Vorlage für die Plakette gedient hat.

Das musikalische Programm eröffnete Jonathan Ortlieb, der Klavierwerke von Chopin und Liszt sehr musikalisch und voller Freude interpretierte. Marie Traub (Querflöte) spielte in Begleitung von Sophia Kroedel ein Allegretto von Godart und begeisterte mit klarem Ton und brillanten Passagen. Den „April“ aus „Die Jahreszeiten“ von Tschaikowsky interpretierte Svea Gutman am Klavier und beeindruckte mit sanfter Ansprache und weichen Klang. Ein „typisch romantisches“ Instrument ist das Horn: Das berühmte Horn-Nocturno von Strauss erklang in der Interpretation von Jakob Richter in Begleitung von Marina Gajda (Klavier) mit starken dynamischen Kontrasten und sicherer Intonation.

Einen Liederzyklus von Hugo Staehle, einem in Fulda geborenen Komponisten, brachten Sonja Beier und Angelika Erdt-Grauso zusammen mit Carsten Rupp zu Gehör. Als eingespieltes Team, das sich blind versteht, sorgten die Sängerinnen für gefühlvolle Stimmungswechsel. Ein Präludium von Edward Grieg spielte virtuos und mit klarer Tongebung Anna Löbens am Klavier; Ines Fransen trug das berühmte Concertino in ungarischer Weise für Violine und Orchester von Rieding, begleitet von ihrer Mutter, vor. Dabei gelang ihr neben der filigranen Technik auch die freie Improvisation besonders gut. Danza de la Pastora für Klavier von Halffter interpretierte Cornelia Baumbach; ihre Musikalität und Klangfarbenbeherrschung wurde mit starkem Applaus des Publikums belohnt. Werke von Mendelssohn-Bartholdy, Brahms und Sibelius präsentierte der Chor der Musikschule („Capannello Vocale“) mit viel Tiefe und stilistischer Sicherheit. Mit der Sicilienne von Gaubert, von Frida Neumann auf der Querflöte und Sophia Kroedel am Klavier mit Leichtigkeit und Charme vorgetragen, klang der Romantikabend gefühlvoll aus. +++ pm/jo