Gauck bei Mahnwache: Attentate haben die Gesellschaft verändert

Joachim Gauck

Berlin. Die Anschläge von Paris haben nach Ansicht von Bundespräsident Joachim Gauck dazu geführt, dass die Gesellschaft enger zusammenrückt. „Die Attentate haben gezeigt, wie verwundbar die offene Gesellschaft ist – aber sie haben auch bewirkt, dass wir uns neu besinnen“, sagte Gauck am Dienstagabend auf dem Pariser Platz anlässlich der Kundgebung mit dem Titel „Zusammenstehen – Gesicht zeigen“, die von mehreren Verbänden der Muslime in Deutschland initiiert worden war.

„Die Terroristen wollten uns spalten. Erreicht haben sie das Gegenteil. Sie haben uns zusammengeführt“, so Gauck weiter. Vor der Rede Gaucks hatte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, an der Französischen Botschaft in Beisein des Bundespräsidenten und weiterer Spitzenpolitiker wie Angela Merkel, Norbert Lammert oder Sigmar Gabriel zunächst einen Kranz niedergelegt und anschließend in einer Ansprache zum Zusammenhalt der Gesellschaft aufgerufen. „Bei aller Kritik“ gebe es keine Rechtfertigung für die Anschläge auf das Satireblatt Charlie Hebdo. „Es ist ein starkes Zeichen, das tausende deutsche Muslime heute senden: Terror nicht in unserem Namen – eine solche Kundgebung hat es noch nie gegeben“, kommentierte Außenminister Steinmeier am Rande der Mahnwache die Veranstaltung. +++ fuldainfo

Seite 2: Rede des Bundespräsident im Wortlaut

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