Garnelen: Von köstlich bis unappetitlich

Ein akutes Gesundheitsrisiko geht von den nachgewiesenen Gehalten nicht aus

Einige Garnelen sind von vorn­herein alles andere als perfekt.

Berlin. Fast die Hälfte von 20 tiefgekühlten, geschälten Garnelen schneiden gut ab, darunter große zum Grillen und kleine für den Shrimp-Cocktail. Gefährliche Krankheitserreger wie Salmonellen, Rückstände von Medikamenten oder Pestiziden fanden sich in keinem Produkt. Auch Schwermetalle wie Blei spielten keine Rolle, vier Produkte enthielten aber vergleichsweise hohe Konzentrate der Schadstoffe Perchlorat und Chlorat. Ein akutes Gesundheitsrisiko geht von den nachgewiesenen Gehalten aber nicht aus.

Spitzenreiter sind die großen, vorgekochten Warmwassergarnelen eines Heimlieferdienstes für 4,40 Euro je 100 Gramm. Auch ein Bioprodukt (3,75 Euro) schnitt in dieser Gruppe gut ab. Die besten großen, rohen Warmwassergarnelen bietet ein Bio-Supermarkt für 2,67 Euro. Günstiger sind die ebenfalls guten, rohen Garnelen für 1,78 Euro vom Discounter. Bei den kleinen, gekochten Garnelen punkten zwei Produkte, die rund 2 Euro pro 100 Gramm kosten. Diese lassen sich auch direkt nach dem Auftauen kalt verspeisen.

Drei Garnelenprodukte vom Discounter fielen durch mehrere sensorische Fehler auf. Ein Produkt schmeckte leicht metallisch, zwei enthielten Sandreste und eins roch zudem leicht fischig und schmeckte fade und leicht modrig statt frisch. Die rohen Garnelen aus einem Asia-Supermarkt schneiden nur mangelhaft ab, weil der in ihnen enthaltene Schadstoff Perchlorat über dem EU-Referenzwert liegt. In den Riesengarnelen von drei anderen Anbietern wiesen die Tester hohe Gehalte an Chlorat nach, einem chemischen Verwandten von Perchlorat. Beide Schadstoffe können die Schilddrüse beeinträchtigen, ein akutes Gesundheitsrisiko stellen die nachgewiesenen Gehalte nicht dar. Den ausführliche Test Garnelen gibt es in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift test. +++ (pm)