Galeria Karstadt Kaufhof in Fulda – ver.di befürchtet Schließung

Betriebsversammlungen und Aktion von Beschäftigten

Karstadt

Vor dem Hintergrund des Schutzschirmverfahrens des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof führen die Betriebsräte der beiden Filialen in Fulda am kommenden Montag, den 8.Juni Betriebsversammlungen durch. Um 10.30 Uhr wollen die Beschäftigten am Universitätsplatz in Fulda coronagerecht öffentlich auf ihre Situation aufmerksam machen. Der zuständige ver.di Gewerkschaftssekretär Manuel L. Sauer erklärte: „Es steht viel auf dem Spiel. Wenn Galeria Karstadt Kaufhof in Fulda stirbt, wird das drastische Auswirkungen auf den Handel in der Domstadt haben. Dann stirbt auch die Innenstadt von Fulda. Deshalb ist es mehr als schade, dass der Oberbürgermeister von Fulda seine fest verabredete Teilnahme an dieser Aktion abgesagt hat, offenbar nachdem er mit der Warenhaus-Geschäftsführung gesprochen hat.“

Die Beschäftigten hätten bereits in der Vergangenheit ihren Beitrag zum Fortbestehen des Konzerns geleistet, so Sauer. „Wir haben hier in Fulda zwei Filialen, die erst kürzlich zum Teil harte Einschnitte bei den Gehältern der Kolleginnen und Kollegen hinnehmen mussten.“ver.di hat mit der Unternehmensleitung erst im Dezember 2019 einen Sanierungstarifvertrag abgeschlossen. Dieser sah unter anderem Beschäftigungssicherung vor. Als Gegenleistung verzichteten die Beschäftigten auf Urlaubs-und Weihnachtsgeld und auf zukünftige Gehaltssteigerungen des Flächentarifvertrages.

Mitten in der Corona-Krise eröffnete die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH zum 1. April 2020 das Verfahren einer Planinsolvenz (Schutzschirmverfahren). Hierbei ist der Fortbestand von ca. 10.000 Arbeitsplätzen des Unternehmens deutschlandweit gefährdet. Derzeit wird geprüft, ob das Unternehmen mit derzeit 28.000 Mitarbeitern und 172 Filialen zum 1. Juli 2020 in Insolvenz geht. Dies würde es Galeria Karstadt Kaufhof ermöglichen, Beschäftigte kurzfristig zu entlassen und Filialschließungen schnell vorzunehmen. „Bei uns entsteht der Eindruck, dass die Unternehmensleitung in Essen die Corona-Krise nutzen möchte, um im Rahmen des Insolvenzrechtes Dinge durchzudrücken, die sonst laut Tarifvertrag mit ver.di gar nicht möglich gewesen wären“, sagt Sauer. ver.di setzt sich daher für eine Zukunft beider Filialen in Fulda ein, heißt es in der Pressemitteilung. +++