Gabriel wehrt sich gegen Oettinger-Kritik

Sigmar Gabriel (SPD)

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die Kritik des deutschen EU-Kommissars Günther Oettinger (CDU) an seinem Vorgehen in den Ceta-Verhandlungen zurückgewiesen. "Dass der von mir ansonsten durchaus geschätzte EU-Kommissar Günther Oettinger auch zu denen gehört, die das technokratische Durchpauken von Handelsverträgen für richtig halten, bedauere ich sehr", sagte Gabriel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Dieses antiquierte Verständnis von EU-Technokratentum ist es, was Europa zerstört", sagte Gabriel weiter.

Oettinger hatte zuvor Gabriel für die Schwierigkeiten beim europäisch-kanadischen Freihandelsabkommen mitverantwortlich gemacht. "Schuld sind die Mitgliedstaaten, die das Thema an sich ziehen wollen. Dass Minister einzelner Mitgliedstaaten zu Verhandlungen nach Kanada reisen, ist absurd." Oettinger bekräftigte, dass er damit Gabriel meine. Gabriel warf wiederum der EU-Kommission Unvermögen vor. "Es ist die Ignoranz mancher Vertreter der Europäischen Kommission gegenüber den Fragen und Sorgen in der Bevölkerung, die den Abschluss von Abkommen wie Ceta so schwierig gemacht haben und weiterhin schwierig machen", so der SPD-Vorsitzende.

Deutschland habe mit seinen Gesprächen mit Kanada und vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten wie zum Beispiel Österreich und die Niederlande überhaupt erst dafür gesorgt, dass Ceta einigungsfähig werde, erklärte er. "Am wenigsten dafür getan hat die EU-Kommission selbst. Während die neue sozial-liberale Regierung in Kanada zum Beispiel die deutschen Vorschläge alle selbst richtig fand, musste die EU-Kommission immer wieder zum `Jagen getragen werden`", kritisierte der Wirtschaftsminister. +++


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2 Kommentare

  1. Ausgerechnet Oettimger!
    Wir erinnern uns, wie Merkel rumeierte bei der Frage, ob TTIP bzw. CETA auch im deutschen Parlament behandelt wird! Warum sagte sie nicht einfach mit klar verständlichen Worten, dass CETA und TTIP auch gegen Bürger-Willen und gegen gewählte Parlamente beschlossen wird. Basta (so wie sie sich ja auch bei der heftig kritisierten Mißachtung von 4 Abstimmungen gegen die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung durch die EU "weggeduckt" hat)! Nichts anderes beinhalteten ihre verschwurbelten Aussagen!
    Und jetzt sollte CETA, zumindest in Teilen, gemäß dem obigen "basta" vorab in Kraft gesetzt werden, auch wenn das Bundesverfassungsgericht das nur zusammen mit einem "uneingeschränkten Rücktrittsrecht" für Deutschland zuläßt - immerhin demokratie-sensibler als Merkel!
    Mal sehen, wie dieses "Rücktrittsrecht" und die sonstigen "Auflagen" und "Nebenabreden" umgesetzt werden. Zweifel sind erlaubt. Aber möglicherweise erledigen das ja die Wallonen für uns!
    Postfaktische Welt?
    http://youtu.be/QqoSPmtOYc8
    Und im übrigen: nach der Wahl ist vor der Wahl:
    http://youtu.be/0zSclA_zqK4
    Und was sagen unsere Bundestagsabgeordneten dazu?
    http://youtu.be/QGOx8I0COYg

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