Gabriel: Auch Muslime müssen Veränderungsbereitschaft in Deutschland zeigen

Sigmar Gabriel (SPD)
Sigmar Gabriel (SPD)

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat vor dem Hintergrund der Debatte um die anhaltende Demonstrationsbewegung in Deutschland Veränderungsbereitschaft auch von den Muslimen in Deutschland angemahnt. In einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ sagte Gabriel, die Muslime müssten sich öffnen, ihre Institutionen transparenter machen „und sie müssen sich offensiv, auch ohne terroristischen Anlass, gegen die Radikalisierung des Islam wehren“. Man könne aber nicht gut mit Menschen zusammenleben, die meinten, die Meinungsfreiheit ende da, wo der Koran anfange. „Das ist mit unserer Verfassung nicht vereinbar.“ Es gibt bei in Deutschland keine absolute Religionsfreiheit. „Wer öffentlich dazu aufruft, gegen Recht und Gesetz in Deutschland zu verstoßen oder zur Gewaltausübung im In- oder Ausland aufruft, den müssen wir strafrechtlich verfolgen und wenn er kein Deutscher ist, auch aus dem Land verweisen.“ +++ fuldainfo


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2 Kommentare

  1. Eines sollte man bei der jetzigen Debatte um Ausländer nicht aus dem Auge lassen:

    Wir hier leben in einer weitgehend friedlichen Zivilgesellschaft, in dem es jedem gestattet ist, sich weitgehend frei zu entfalten und in der wir Gewaltausübung der Polizei überlassen haben.

    Viele Menschen, die als sog. Ausländer aus den Ländern des sog. „nahen Ostens“ oder Russland zu uns kommen, fliehen aus Ländern, in denen Gewalt gegen Menschen zum alltäglichen Leben gehört: Gewalt vom Staat, gegen die, die ihre Meinung sagen und Gewalt innerhalb der Familien gegen die, die sich nicht der Tradition beugen wollen.

    Die Regierungen der Herkunftsländer sind zudem oft korrupte Regime, in denen der, der kein Geld hat, nichts ist. Dort löst man dann viele Probleme eben mit der Faust oder einem Messer.

    Diese Gewalt und die Lösung von Problemen mit Gewalt bringen die Menschen hierher.

    Nicht zu vergessen die vielen Flüchtlinge, auch zum Beispiel aus Afghanistan oder Syrien, denen sehr oft in ihrer Heimat schlimmste Gewalt angetan wurde und die davon, ohne daß wir das überhaupt bemerken, stark traumatisiert sind.

    Diese Menschen verhalten sich dann hier bei normalen Streitigkeiten oft anders, als diejenigen, die in tiefem Frieden hier aufgewachsen sind; nämlich auch wieder mit Gewalt, weil sie es nicht anders kennen.

    Es erfordert viel Verständnis, Kraft und Liebe, diese Menschen an unsere friedliche Zivilgesellschaft anzupassen. Dazu sind wir alle, auch die Behörden aufgerufen.

    Daran sollten wir bei dem aktuellen Streit mit Pegida denken: Das sind alles Menschen, die hier eine neue, friedliche Heimat suchen. Und wenn jeder von uns nur auf einen dieser sog. Ausländer zugeht und ihn sich vertraut macht, dann sind das alles plötzlich keine Fremden mehr, sondern Menschen, die unser Land bereichern können.

    Gehen wir also auf sie zu, wo immer wir dazu in der Lage sind.

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