Zum zweiten Mal hat die Stadt Fulda Studierende der Medizin von der Philipps-Universität Marburg im Stadtschloss empfangen. Sie werden am Studienstandort Fulda das 2. und 3. klinische Studienjahr absolvieren. Herzlich begrüßt wurden sie im Marmorsaal des Stadtschlosses durch Bürgermeister Dag Wehner. Die Stadt Fulda habe – gemeinsam mit der Philipps-Universität, dem Klinikum und der Hochschule Fulda – lange und intensiv darauf hingearbeitet, dass in Fulda eine praktische klinische Ausbildung möglich wurde. Schließlich habe es in Fulda bereits einmal eine medizinische Fakultät gegeben – bis 1804, als die Universität Fulda durch Fürst Wilhelm von Oranien geschlossen wurde. „Wir freuen uns sehr, dass Sie hier sind“, versicherte der Bürgermeister.
Heute habe man in Fulda die deutschlandweit wohl einzigartige Situation, dass eine Stadt mit rund 71.000 Einwohnern Trägerin eines Maximalversorgers sei, der ein Einzugsgebiet von rund 500.000 Menschen betreut und nun auch noch die Möglichkeit eines Medizinstudiums biete, so der Bürgermeister. Dies zeige, wie wichtig der Stadt Fulda die Qualität der medizinischen Versorgung und Ausbildung sei. Um diese Qualität aufrechtzuerhalten, benötigten Stadt und Region aber auch medizinischen Nachwuchs, so Wehner: „Wir hoffen daher, dass der eine oder die andere sich hier wohl fühlt und nach Abschluss des Studiums in der Region bleibt.“
Im diesjährigen Herbstsemester beginnen 83 Studierende in Fulda das zweite klinische Studienjahr. Von den Anwesenden im Fürstensaal haben sich etwa die Hälfte bewusst für einen Studienplatz in Fulda beworben, die andere Hälfte erhielt den Platz über das Losverfahren. Allen Studierenden wünschte der Bürgermeister, dass sie die Vorzüge Fuldas und der Region schnell schätzen lernen und sich hier wohlfühlen. Eine Herausforderung sei teilweise noch die Wohnungssuche, dessen sei sich die Stadt durchaus bewusst, doch Besserung sei in Sicht: Mehrere Projekte zum Bau von Appartements für Studierende und Auszubildende seien in Planung beziehungsweise hätten bereits begonnen, so im Waidesgrund und in der Leipziger Straße.
Vor allem die guten Bedingungen für die praktische Ausbildung würden von den Studierenden gelobt, berichtet Yasemin Farnung, operative Leiterin des Campus Fulda. Moderne Räumlichkeiten, kurze Wege, kleinere Studierenden-Gruppen und damit ein höherer Betreuungsschlüssel sorgten für optimale Studienbedingungen. Hinzu komme, dass das Klinikum sehr engagiert sei und den Studierenden gegenüber eine große Offenheit an den Tag lege, wenn es zum Beispiel um die Umsetzung von Projekten geht. Ein besonderer Pluspunkt sei die interprofessionelle Lehre, bei der die Studierenden der Medizin mit Kommilitonen aus den Gesundheitswissenschaften in Kontakt kommen – ein Vorgeschmack auf die spätere Realität im Arbeitsleben, so wie auch die sogenannten IPSA-Stationen im Klinikum, die von Studierenden der Pflege und der Medizin im Praktischen Jahr gemeinsam betreut werden. +++ pm