Freisprechung für 25 Junggesellinnen und Junggesellen der Schreiner-Innung Fulda-Hünfeld

Können unter besonderen Bedingungen unter Beweis gestellt

Gratulationen zum Gesellenbrief im Schreinerhandwerk an die 25 Jungesellinnen und Junggesellen von Thomas Hering, Marco Gretsch, Gabriele Leipold und Thorsten Krämer (v.lks.). Foto: pr ick

Zu einer zweiten Open Air-Veranstaltung waren sie geladen, die 25 Junggesellinnen und Junggesellen im Schreinerhandwerk – doch in diesem Jahr unter ganz anderen Vorzeichen als 2019.  Marco Gretsch als Obermeister der Schreiner-Innung Fulda-Hünfeld begrüßte die Gäste und ehemaligen Auszubildenden auf dem Innenhof der Propstei Johannesberg: „Haben wir im vergangenen Jahr die Open Air-Veranstaltung mit rund 300 Gästen gefeiert, so sind wir im Vergleich dazu in diesem Jahr nur eine kleine Truppe.“ Dennoch sei es sehr zu begrüßen, dass überhaupt eine solche Abschlussveranstaltung umgesetzt werden konnte. „Herzlichen Glückwunsch zu Euren Leistungen, zu Eurem Engagement, die Prüfungen in dieser Zeit durchzuziehen. Ihr seid jetzt Junggesellen in einem tollen Beruf, der eigentlich gleich mehrere Berufe beinhaltet. Ein Schreiner ist gleichermaßen Innenarchitekt, Maschinenführer, Monteur, Lackierer oder Elektriker. Überlegt immer wieder einmal, was Ihr alles könnt und bedenkt gleichfalls, dass Ihr niemals die Bodenhaftung verliert.“

Glückwünsche kamen ebenfalls vom Kreishandwerksmeister Thorsten Krämer, der in seiner humorvollen Rede eingestand, dass er fast ein wenig neidisch sei: „Ihr habt so einen tollen Beruf erlernt. Der Umgang mit Holz, das ist kein Beruf wie jeder andere und bietet ebenfalls den Vorteil, dass er nicht so stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen ist.“  Weiterhin führte er aus, dass trotz des Gesellenbriefes das Lernen nicht zu Ende sein solle, sondern nächste Schritte, wie beispielsweise der Meisterkurs, anstehen könnten. „Fragen dazu und zu vielen weiteren Themen rund um Euren Beruf beantwortet das Team der Kreishandwerkerschaft – dort findet Ihr immer offene Türen für eure Belange.“ Damit begrüßte Thorsten Krämer gleichfalls die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, Gabriele Leipold und Tobias Binder, Bereichsleiter der Kreishandwerkerschaft, die beide ebenfalls an der Freisprechungsfeier teilnahmen.

Der Landtagsabgeordnete Thomas Hering (CDU) leitete seine Ansprache mit einem Statement ein: „Das Handwerk gibt sich nicht geschlagen.“ Dieser Slogan, der aktuell vielfach durch die Medien gehe, werde auch anlässlich einer solchen Freisprechungsfeier deutlich. „Ihr seid für mich in vorbildlicher Weise der Corona-Jahrgang, der unter diesen besonderen Bedingungen mit Bravour die Prüfungen abgelegt und die Gesellenstücke abgegeben hat. Ihr habt einen ersten Schritt gemacht und etwas durchgezogen, was durchaus wackelig war.“ Hering forderte die Absolventen auf, viele weitere Chancen zur Weiterbildung zu nutzen. Sein Appell: „Zeigt weiterhin, was Ihr draufhabt.“

Gratulationen kamen ebenfalls von Oberstudienrat Helmut Gutmann von der Ferdinand-Braun-Schule, der sein Bedauern zum Ausdruck brachte, dass die Schule nicht, wie üblich, eine eigene Abschlussfeier umsetzen konnte. Er forderte die Junggesellen auf, nicht aufzuhören zu lernen, „dann habt Ihr auch mehr Glück im Leben.“ Neben ihren Freisprechungsurkunden erhielten besondere Auszeichnungen für ihre Gesamtleistungen als Prüfungsbester Tobias Stark, gefolgt von Hendrik Sitz und mit den drittbesten Ergebnis Johannes Reiter. Übergeben wurden diese Auszeichnungen vom Vorsitzenden des Ausschusses für Berufsbildung, Dominik Frohnapfel, der an diesem Tag die Vertretung des Vorsitzenden des Gesellenprüfungsausschusses, Thom Hein, übernommen hatte.  Abschließend wurden die Gewinner des Wettbewerbs „Die gute Form“ benannt: Luise Mack erhielt für ihren Schminktisch aus Kirschbaum im Stil der 50er Jahre eine Belobigung.  Den dritten Platz belegte Aaron Sippel für seinen Schreibtisch, der nach Beurteilung der Jury, ein hohes Verständnis für Handwerk und Material ausdrücke. Die stimmigen Proportionen und den dazu stimmigen Beschlag seines Gesellenstückes brachte Moritz Dehler den zweiten Platz ein. Sozusagen als Doppelsieger erreichte der Prüfungsbeste Tobias Stark auch den ersten Platz im Wettbewerb um die „gute Form“. +++ pm/sb – [popup_anything id=“274226″]