Freikirchliche Gemeinde am Neumarkt investiert in Energieeinsparung und Klimaschutz

Im Winter zu kalt, im Sommer zu warm

Bad-Hersfeld. Seit knapp einem Jahr schmückt sich das Gotteshaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am Neumarkt mit einer komplett neuen und energetisch optimierten Fassade und barrierefreien Eingang sowie neuen Sozialräumen. Jetzt wurde dazu Bilanz gezogen. Nach einem Jahr „Feldtest“ können die Gemeindemitglieder sich freuen. Die Behaglichkeit in den neuen Räumen ist sichtlich gestiegen und die Energiekosten gesunken. Temperaturen um die 30 Grad in den Innenräumen im Sommer sind nun Geschichte. Außerdem hat die Außenfassade den Charme eines „Schulgebäudes der 1960er Jahre“ nun komplett abgelegt.

Die Kreisstadt Bad Hersfeld fördert und würdigt das private und teilweise auch ehrenamtliche Engagement der Freikirchlichen Gemeinde am Neumarkt nun mit 15.000 Euro aus den Mitteln des Klimaschutzes, zumal sich die Kirchengemeinde rein aus privaten Mitteln finanziert. Die bauliche Maßnahme kostete insgesamt knapp 140.000 Euro. Etwas mehr als die Hälfte davon fielen nach Angaben des bauleitenden Architekturbüros Schönewolf aus Bad Hersfeld auf die energetische Sanierung. Die Kosten für die Barrierefreiheit belaufen sich auf ca. 55.000 Euro brutto.
Alle Maßnahmen wurden seitens der Gemeinde in engen Kontakt mit Fachleuten aus der Stadtverwaltung geplant (Bereiche Stadtplanung, Denkmalschutz und Klimaschutz).

Die Kirche sei im Winter zu kalt, im Sommer zu warm – darüber hatten zuvor viele Gemeindemitglieder geklagt. Diese Problematik zu lösen und die Energiekostendienen deutlich zu verringern waren die Hauptziele der energetischen Maßnahmen. Ende Juni 2016 hatten die Bauarbeiten begonnen. Vorausgegangen waren Eigenleistungen der Gemeindemitglieder, wie z.B. Rückbau der Empore, die Erneuerung der Glasfassade, der Abtransport des Bauschuttes und Rückbau des Vorgartens.

Barrierefreiheit und Energie- Hand in Hand

Als erstes wurde der Bau einer behindertengerechten Toilette und einer Rampe als ebenfalls behindertengerechtem Zugang durchgeführt. Parallel wurde die Fensterfront im Parterre ausgewechselt. Die neuen Fenster, im Bereich des Büchertisches als Oberlicht, haben eine Dreifachverglasung mit einem sehr günstigen Wärmedurchgangskoeeffizienten (U-Wert <0,95 W/m² K). Im zweiten Zug wurden alle Glasbausteine im oberen Bereich entfernt und die Fassade für die Kirchenfenster gemauert. Nach Einsatz der Fenster (auch im Wohnbereich) erfolgten die Wärmedämmung und die abschließenden Malerarbeiten. Die Farbgebung ist seitens der Technischen Verwaltung angeregt worden. Es wurde ein heller Grauton verwendet – mit farblichen Applikationen. Eine Verschattung des Kirchenraumes erfolgte durch die bauliche Maßnahme, die Kirchenfenster wurden farbig attraktiv foliert. Ende September 2016 erfolgte die Fertigstellung. +++