(Frei-)Badesaison versus Corona-Virus

Fliedens Bürgermeister Henkel rechnet mit baldiger Öffnung

Rosenbad

Ungeachtet der Corona-Virus-Pandemie wäre jetzt eigentlich die Zeit, in der die Freibadsaison eröffnet werden würde. Zwar wurden jüngst in Hessen wieder einige Corona-Maßnahmen gelockert, wie beispielsweise das Trainieren in Fitnessstudios, doch um Infektionsketten weitestgehend zu unterbinden, bleiben Schwimmbäder und Saunen vorerst bis auf Weiteres geschlossen. Auch das beliebte und aus den Nachbarkommunen sowie dem näheren Umkreis gerne angesteuerte Freibad „Rosenau“ ist gegenwärtig geschlossen.

Auf der Internetpräsenz des Bades heißt es: „Wegen der Coronakrise verschiebt sich der Saisonstart bis auf unbestimmte Zeit“. Nicht gerade eine Äußerung, die Sportler und Wasserratten optimistisch stimmen dürfte. Wir haben einzelne Bürgermeister im Landkreis zu ihrer persönlichen Erwartung bezugnehmend der Öffnung der Bäder befragt. Darüber hinaus haben wir bei der „RhönEnergie Fulda“ als kommunales Energieversorgungsunternehmen nachgefragt. Das Freibad Rosenau sowie das „Sportbad Ziehers“ sind Eigentum der RhönEnergie Fulda. Die Bäder Betriebs GmbH (BBG), ein Tochterunternehmen der EhönEnergie Fulda, übernimmt in diesen Bädern sowie in Bädern der umliegenden Kommunen die technische Betriebsführung und stellt fachlich geschultes Personal. Von Seiten der Pressestelle der RhönEnergie Fulda teilte man uns schriftlich mit: „Über eine eventuelle Öffnung unserer Bäder entscheidet die Politik; Ein Zeitpunkt steht derzeit noch nicht fest. Auch die Bedingungen eines möglichen Badebetriebs mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen legen die Behörden fest. Von unserer Seite wurden die Saisonvorbereitungen im Rosenbad (Freibad Rosenau) weitgehend erledigt und die Becken gefüllt. Weitere Einzelheiten werden wir in enger Abstimmung mit der Stadt Fulda bekanntgeben, wenn definitiv feststeht, wann wir für unsere Badegäste wieder öffnen dürfen.“

In dem Antwortschreiben des Bürgermeisters der Gemeinde Flieden, Christian Henkel (CDU) heißt es: „Aktuell ist in Hessen der Betrieb von Schwimmbädern per Verordnung aufgrund des Infektionsschutzgesetzes untersagt. Die geltende Verordnung tritt in der jetzigen Fassung am 5. Juni außer Kraft. Bislang liegen uns nur dahingehend Hinweise vor, dass diese Frist eher noch verlängert werden könnte. Da jedoch die ersten Bundesländer zwischenzeitlich eine Öffnung der Schwimmbäder zulassen, rechne ich aber damit, dass das auch in Hessen in absehbarer Zeit möglich sein wird. Unser Bäderbetrieb hat das Freibad technisch so weit vorbereitet, dass wir grundsätzlich innerhalb weniger Tage die Tore für den Publikumsverkehr öffnen können. Sollte dies zulässig werden, ist es aber zunächst unabdingbar notwendig, zu prüfen, unter welchen Rahmenbedingungen eine Öffnung möglich ist und wie wir diese Rahmenbedingungen organisieren können. Dabei stimmen wir uns eng mit der betriebsführenden Bäderbetriebsgesellschaft ab, die diese Voraussetzungen dann ja in mehreren Bädern in der Region schaffen muss. Dieser Verbund ist für uns dabei sehr hilfreich. Persönlich halte ich in der derzeitigen Lage – die uns noch lange Zeit beschäftigen wird – zahlreiche andere Bereiche für wichtiger als die Schwimmbäder. Das SARS-CoV-2-Virus ist nach wie vor aktiv und kann Menschen infizieren – für manche leider sogar mit tödlichen Folgen. Wir lernen jeden Tag dazu und finden Wege, damit umzugehen. Das sollte behutsam und unter Vermeidung neuer Infektionswellen erfolgen. Deshalb kann nicht alles auf Knopfdruck wieder so sein wie vorher; die Auswirkungen von Veränderungen („Lockerungen“ / „Öffnungen“) müssen immer wieder erst beobachtet werden! Bei diesem schrittweisen Vorgehen sind meiner Meinung nach klar Prioritäten zu setzen: Etwa in den Schulen, Kindergärten und in den Unternehmen. Ich denke, zuallererst müssen diese Bereiche organisiert werden und funktionieren, bevor wir uns verstärkt mit Freizeitangeboten beschäftigen. Das ist nicht falsch zu verstehen: Auch die Freizeitangebote sind wichtig, denn einerseits gibt es auch hier wirtschaftliche Abhängigkeiten, zum anderen sind lokale Freizeitangebote in diesem Jahr umso wichtiger, als dass auch viele Urlaubsmöglichkeiten gar nicht oder nur eingeschränkt bestehen werden. Dennoch sollten wir bei den Bädern nichts überstürzen: Hier kommen viele Menschen zusammen, und dabei Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, wird ganz sicher eine große Herausforderung werden. Ich gehe aber davon aus, dass wir das Freibad Landrücken auch in diesem Sommer öffnen werden!“

Währenddessen antwortete uns der Bürgermeister der Marktgemeinde Hilders, Hubert Blum (SPD): „Ich denke schon, dass in diesem Jahr das Bad geöffnet wird. Da wir ein Ganzjahresbad betreiben, können wir jederzeit mit einem Vorlauf von 2 Wochen öffnen. Allerdings hängt dies zunächst von der Entscheidung des Landes zur grundsätzlichen Öffnung von Bädern ab. In diesem Zusammenhang ist es dann auch wichtig, unter welchen Rahmenbedingungen (Abstände und damit welche Höchstzahl an Besuchern, nur Freibäder oder auch Hallenbäder, Vorschriften für Umkleidekabinen und Duschen etc.) eine Öffnung möglich ist. Wenn die Rahmenbedingungen bekannt sind, kann man auch den wirtschaftlichen Aspekt einer möglichen Öffnung bewerten (z.B. mehr Personal für Aufsicht und Hygiene, geeignete Räumlichkeiten, neue Arbeitsabläufe etc.).“ +++ ja