Frauenwoche – FDP: Kein guter politischer Stil von CDU und CWE

Die Familienwoche wäre eine wunderbare Möglichkeit gewesen

Vater mit Kind

Fulda. Die CDU/CWE-Koalition hat sich in ihrer ersten Erklärung offenbar nur scheinheilig für eine offene Diskussion über die Zukunft der Frauenwoche ausgesprochen. Nun erteilten die Fraktionsvorsitzenden vorab, unter Umgehung jeglicher Gespräche in den Gremien, unserem Antrag eine Absage. Zu keiner Zeit haben CDU oder CWE Kontakt zu uns aufgenommen und ein Gespräch gesucht, erklärt der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten Michael Grosch und bedauert dieses Demokratieverständnis der Mehrheitsfraktion. Die Entscheidung in den städtischen Gremien wurde damit ohne Diskussion vorweggenommen. Das ist kein guter politischer Stil.

„Eine Umbenennung der Frauenwoche in Familienwoche würde nach Ansicht von CDU und CWE Frauen allein auf ihre Rolle in der Familie beschränken“, so die Erklärung. Dies ist doch aberwitzig, so Grosch weiter, wenn die Koalition meint die Frauenwoche nur unter anderem Namen weiterführen zu sollen. Dies zeigt klar das Rollenverständnis der Christlichen in der Familie und verkennt deutlich, dass heute Familien in allen möglichen Formen gelebt werden; gerade auch alleinerziehende Männer sind in unserer Gesellschaft weiterhin benachteiligt, genauso wie Frauen es auch sind. Die Intention des Antrages am Namen festmachen zu wollen, geht deutlich in die falsche Richtung. Dazu hätte man auch schlicht die Woche in „Frauen, Familien und Gleichstellungswoche“ umbenennen können. Dies hätte unserem Antrag genauso entsprochen.

Ziel ist es doch viel mehr weitere Vereine und Organisatoren für diese Veranstaltungen zu gewinnen, die sich für Gleichstellung und Gleichberechtigung in jeglicher Form einsetzen. Das Thema Integration hatte man schließlich im Rahmen der vergangenen Frauenwoche ebenfalls eingebaut, sich dabei jedoch ausschließlich auf Frauen beschränkt. Mit der Entscheidung zur Ablehnung des Antrages erteilt die CDU/CWE allen anderen eine Absage, die auf mehr Möglichkeiten und Aufmerksamkeit für ihre Arbeit zur Gleichstellung und Gleichberechtigung gehofft hatten. Ganz so einfach ist es nicht, den Antrag schlicht damit abzulehnen, indem man die Frauenwoche lobt und keinen Handlungsbedarf sieht, so der Fraktionsvorsitzende weiter.

Die Familienwoche wäre eine wunderbare Möglichkeit gewesen, um das Engagement der Bürger in Initiativen und Vereinen stärker in den Fokus zu rücken und Interessierten einen Weg zur Mitwirkung aufzuzeigen, erklärt Helge Mühr. Hier hätte man den lokalen Angeboten eine Plattform bieten und mit den Akteuren in Dialog treten können. Uns ist völlig unverständlich, wie man einen derart konstruktiven Vorschlag einfach ablehnen kann. Noch haben wir aber die Hoffnung, dass die anderen Fraktionen im Sozialausschuss ihre vorgefertigte Meinung überdenken und zu einer offenen Diskussion gelangen, ergänzt Klaus von Rhein als Mitglied des Sozialausschusses. +++