Frauen-Power bei der Lebenshilfe Fulda-Hünfeld

Rainer Bub gibt Verantwortung nach 21 erfolgreichen Jahren ab

Das Gruppenbild mit altem und neuem Vorstand entstand im vergangenen Herbst unter damals gültigen Corona-Bedingungen und unter der 2G-Regel. Es zeigt (von links): Luzia Nitsche-Goldbach, Anja Fröhlich, Berrin Hellmann, Bettina Jost, Claus Riesner, Sabine Petermann, Rainer Bub und Corina Sujer. Foto: Lebenshilfe Fulda-Hünfeld

Bei der Jahreshauptversammlung in Künzell votierten die erschienenen Mitglieder einstimmig für das neue Führungsteam, das sich aus Berrin Hellmann, Anja Fröhlich, Corina Sujer, Bettina Jost und Sabine Petermann zusammensetzt. Alle fünf Frauen stammen aus dem Elternkreis Down-Syndrom Fulda, der jetzt eine enge Verzahnung mit der Lebenshilfe anstrebt. „Wir hatten bisher keine Vereinsstruktur im Elternkreis, haben aber nicht zuletzt in der Corona-Zeit gemerkt, dass ein festes Gerüst, wie es ein etablierter Verein bietet, viele Vorteile hat“, erläuterte Berrin Hellmann.

Berrin Hellmann, Anja Fröhlich, Sabine Petermann, Corina Sujer und Bettina Jost. Fotos Lebenshilfe Fulda-Hünfeld. (v.l.)

Deshalb hätten sich viele Eltern jetzt der Lebenshilfe angeschlossen und diesen Verein dadurch zugleich verjüngt. Der neue Vorstand werde an den bewährten und sehr gut organisierten Angeboten wie Ferienfreizeiten, Wochenangeboten wie Reiten, Musik und Basteln und an den Gemeinschaftsveranstaltungen festhalten, jedoch auch versuchen, neue Akzente zu setzen, um zum Beispiel die Bedürfnisse von betroffenen jüngeren Familien stärker in den Fokus zu rücken. Die hervorragende Zusammenarbeit mit den übrigen Akteurinnen und Akteuren im Bereich der Hilfen für Menschen mit Behinderung sowie mit den politischen Entscheidungsgremien und dem großen Kreis der Unterstützerinnen und Unterstützern der Lebenshilfe werde man gerne fortsetzen, betonte der neue Vorstand.

Vor der Neuwahl hatte der Wahlvorstand Norbert Maierhof noch einmal die vielen Verdienste des scheidenden Vorstands um Rainer Bub, Luzia Nitsche-Goldbach, Rose-Marie Beyer-Götz und Claus Riesner gewürdigt. Dieser Vorstand habe vor 21 Jahren das Ruder übernommen und das Schiff der Lebenshilfe Fulda-Hünfeld durch all die Jahre hindurch verlässlich und kompetent gesteuert. Dieser Vorstand habe den Bereich der Ferienfreizeiten und der wöchentlichen Freizeitangebote konsequent ausgebaut und damit das Profil der Lebenshilfe in Osthessen als Elternvereinigung geschärft. Gleichzeitig sei es ihm gelungen, die Lebenshilfe in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken und viele neue Sponsoren und Unterstützer in Wirtschaft und Politik zu finden.

In seinem letzten Jahresbericht als Vorsitzender hatte Bub von den Entwicklungen seit der vorangegangenen Jahreshauptversammlung berichtet, die insbesondere von den Corona-Beschränkungen geprägt gewesen seien. Dennoch sei es möglich gewesen, viele Aktivitäten nach und nach wieder anbieten zu können. Leider habe das schon 2020 geplante große Fest zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Fulda-Hünfeld nun schon zum zweiten Mal verschoben werden müssen. Im Moment plane man die Festivitäten sowie das große Familien-Sommerfest für Anfang Juli 2022. Bubs Dank galt den Mitgliedern für ihr langjähriges Vertrauen sowie den Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Vorstand für ihr außergewöhnliches und ausdauerndes Engagement. +++ pm

Der Vorstand
Vorsitzende: Berrin Hellmann
2. Vorsitzende: Anja Fröhlich
Rechnerin: Corina Sujer
Schriftführerin: Bettina Jost
Beisitzerinnen und Beisitzer: Sabine Petermann, Harald Bonaus, Melanie Odenwald, Johannes Heller und Emil Herbst.
HINTERGRUND: Die Lebenshilfe Fulda-Hünfeld
Die Kreisvereinigung Fulda-Hünfeld der Lebenshilfe wurde 1969 von betroffenen Eltern sowie von engagierten Menschen aus der Behindertenpädagogik und -hilfe gegründet. Die Kreisvereinigung gehört zur Bundesvereinigung Lebenshilfe, in der insgesamt 491 Orts- und Kreisvereinigungen und 16 Landesverbände zusammengeschlossen sind, die alle jeweils rechtlich eigenständig sind. Bundesweit entstand die Lebenshilfe 1958 als „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“. Als Interessensverband hat sie in den Jahrzehnten maßgeblich für die Verbesserung der Lebensumstände und die Förderung der betroffenen Kinder und ihrer Familien sowie für rechtliche Neuregelungen zugunsten von Rehabilitation, Integration und Teilhabe gestritten. Während bundesweit viele Lebenshilfe-Vereine zugleich auch Träger von eigenen Einrichtungen wie Werkstätten oder Wohnheimen sind, ist die Lebenshilfe Fulda-Hünfeld als Elternverein rein ehrenamtlich organisiert und konzentriert sich insbesondere auf Angebote, die den Menschen mit Behinderung besondere Erlebnisse der Teilhabe bieten und zugleich die Eltern oder Angehören entlasten.