Frankfurt: Drei versuchte Tötungen bei sonst friedlicher Silvesternacht

Jahreswechsel 2018/2019 aus polizeilicher Sicht sonst überwiegend friedlich

In der vergangen Nacht kam es zwischen zwei Männern zu einem Streit, welcher tätlich endete. Ein 21-jähriger Mann wurde dabei schwer verletzt. Die Kriminalpolizei sucht nun Zeugen. Zwischen 02.15 Uhr und 02.30 Uhr befand sich der 21-Jährige mit Freunden in der Biebergasse. Dort trafen sie auf eine andere Personengruppe. Plötzlich soll es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, in denen der 21-Jährige sowie ein unbekannter Täter involviert gewesen sein sollen. Als der 21-Jährige schließlich weitergehen wollte, brach er plötzlich in der „Freßgass“ zusammen. Sofort alarmierte Rettungskräfte stellten eine Stichverletzung bei dem Mann fest. Das Opfer wurde umgehend in ein Krankenhaus verbracht und dort stationär aufgenommen. Die Ermittlungen werden, insbesondere im Hinblick auf den Täter und den Hintergrund der Tat, mit Hochdruck geführt und dauern nach wie vor an.

25-jähriger Mann schwer verletzt

Auch in der Biebergasse kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Dabei wurde ein 25-jähriger Mann schwer verletzt. Gegen 00.55 Uhr war der 25-Jährige in der Innenstadt mit Freunden unterwegs. In der Biebergasse traf er auf einen 17-Jährigen und dessen Freunde. Aus bisher unbekannten Gründen kam es zwischen den beiden Männern zu einem verbalen Streit, welcher schließlich tätlich endete. Im Zuge dessen fügte der 17-Jährige dem 25-Jährigen mutmaßlich Stichverletzungen zu. Durch das Eingreifen von Zeugen ließ der Täter vom Opfer ab und ergriff die Flucht. Kurz darauf konnten Beamte der Bundespolizei im Zuge umfangreicher Fahndungsmaßnahmen den 17-jährigen Tatverdächtigen im Bereich der Hauptwache festnehmen. Der 25-Jährige wurde umgehend in ein Krankenhaus verbracht und dort stationär aufgenommen. Die Frankfurter Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes.

Mann ins Gleisbett geschubst

Ein 28-jähriger Mann von einem 22-Jährigen am Hauptbahnhof mutmaßlich in ein Gleisbett gestoßen. Dank der schnellen Reaktion des Bahnfahrers sowie weiterer Zeugen, konnte die Bahn rechtzeitig bremsen. Gegen 02.10 Uhr befanden sich die beiden Männer am Haubtbahnhof im Bereich des S-Bahn-Gleises 103/104. Nach bisherigen Ermittlungen kam es zwischen dem 22- und 28-Jährigen zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Im Verlauf dessen, wurde der 28-Jährige in das Gleisbett der S-Bahn gestoßen. Dort soll der 22-Jährige ihn versucht haben festzuhalten. Dank der schnellen Reaktion des Sicherheitspersonals sowie des Bahnfahrers der Deutschen Bahn, kam die S-Bahn rechtzeitig zum Stehen. Der 22-jährige Tatverdächtige wurde festgenommen. Der Hintergrund der Tat ist bislang nicht bekannt und Bestandteil der noch andauernden Ermittlungen.

Jahreswechsel 2018/2019 aus polizeilicher Sicht sonst überwiegend friedlich

In der Innenstadt versammelten sich mehrere tausend Menschen, um ausgelassen und friedlich in das Jahr 2019 zu starten. Der Sicherheitsbereich auf dem Eisernen Steg war sehr gut besucht, so dass aufgrund des hohen Andrangs zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen kein weiterer Einlass gewährt werden konnte.

Für einige Personen waren die Feierlichkeiten in der Frankfurter Innenstadt jedoch bereits weit vor Mitternacht zu Ende. Entsprechend der Einsatzkonzeption der Frankfurter Polizei, wurden anreisende Besucher bereits am Hauptbahnhof anlassbezogen kontrolliert. Im gesamten Stadtgebiet wurden insgesamt 38 Personen Aufenthalts- und Betretungsverbote bzw. Platzverweise ausgesprochen, da sie u.a. durch aggressives Verhalten aufgefallen waren. Im Vorfeld hatte die Frankfurter Polizei präventive Maßnahmen ergriffen und bereits gegenüber 7 Personen ein Aufenthalts- und Betretungsverbot für Teile der Stadt ausgesprochen.

In insgesamt drei Fällen wurden wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes die Ermittlungen aufgenommen. Im innerstädtischen Bereich wurden zwei Personen durch Messerstiche verletzt. Am Hauptbahnhof wurde ein Mann in ein Gleisbett der S-Bahn gestoßen. Zwei tatverdächtige Personen konnten festgenommen werden. In einem Fall fahndet die Kriminalpolizei nach wie vor mit Hochdruck. An dieser Stelle wird auf die weiteren Pressemitteilungen des heutigen Tages verwiesen.

Insbesondere in der Platensiedlung, im Bereich Preungesheim sowie in Rödelheim mussten die Einsatzkräfte sowie die Feuerwehr zu zahlreichen Bränden von Müllcontainern ausrücken. Auch ein Motorrad, ein Motorroller sowie drei Pkw standen in diesem Bereich sowie in der Innenstadt in Brand. Die Ermittlungen bezüglich der Brandursache dauern jeweils an. Der Versuch, auf den Straßen Barrikaden zu errichten, wurde durch die eingesetzten Kräfte frühzeitig erfolgreich unterbunden.

Im Verlauf der Nacht kam es zu insgesamt 25 (vorläufigen) Festnahmen, u.a. wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, gegen das Waffengesetz sowie wegen des Verdachts der Widerstandshandlung, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Darüber hinaus wurden 9 Personen in Gewahrsam genommen, da sie u.a. gegen Aufenthalts- und Betretungsverbote verstoßen hatten.

Leider kam es auch in diesem Jahr im gesamten Stadtgebiet wieder zu unsachgemäßem Gebrauch von Feuerwerkskörpern und Raketen. Zum Teil wurden diese auf Personen gerichtet und Böller in Personengruppen geworfen.

Wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung wird bislang in einem Fall von Amts wegen ermittelt. Der Vorfall soll sich gegen 01.30 Uhr im Bereich der Taunusanlage ereignet haben. Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen konnte der Täter nicht ermittelt werden.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass regelmäßig erst einige Tage nach der Silvesternacht Strafanzeige erstattet wird. Die Frankfurter Polizei bittet potentielle Geschädigte unbedingt zeitnah Strafanzeige zu erstatten, um Ermittlungserfolge nicht zu gefährden. +++