„Forum 2030“ im Spessart-Forum

Main-Kinzig-Kreis stellt Weichen für die Zukunft

Main-Kinzig Kreis
Das Forum 2030 war auch in diesem Jahr gut besucht und bot Teilnehmerinnen und Teilnehmern Austausch und Information auf hohem Niveau.

Bereits zum fünften Mal fand im Spessart-Forum in Bad Soden-Salmünster der Fachkongress Forum 2030 der Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises statt – und erneut wurde die Veranstaltung ihrem Anspruch gerecht, Zukunftsthemen fundiert und praxisnah zu beleuchten. Über 230 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bildungseinrichtungen nutzten den Kongress zum Netzwerken und Wissensaustausch.

Eröffnet wurde das Forum von Andreas Hofmann, Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises. In seiner Rede betonte Hofmann die strategische Bedeutung des Kongresses: „Das Forum 2030 ist ein renommierter Fachkongress, der Zukunftsthemen aufgreift.“ Er hob dabei die Standortpolitik des Kreises hervor – etwa den frühzeitigen Glasfaserausbau oder Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Weitere Grußworte kamen von Claudia Wesner (Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales) und Kurdirektor Stefan Ziegler.

In sechs hochkarätig besetzten Expertenrunden diskutierten Fachleute zentrale Herausforderungen der kommenden Jahre – mit Fokus auf Transformation, Digitalisierung und Mobilität. Besonders eindrücklich war der Vortrag von Dr. Christa Larsen, Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt. Sie zeigte auf, wie tiefgreifend demografischer Wandel, Strukturveränderungen und Digitalisierung den regionalen Arbeitsmarkt bis 2030 beeinflussen werden. Pflege, Erziehung sowie technische und bauliche Berufe seien besonders vom Fachkräftemangel betroffen.

Dr. Larsen warnte zudem vor wirtschaftlichen Folgeeffekten: „Die Transformation führt zu sinkender Wirtschaftskraft, rückläufigen Gewerbesteuereinnahmen und Kaufkraftverlust – das betrifft die gesamte Region.“ In der Diskussion forderte Hofmann ein „funktionierendes Pflegenetzwerk“ und Menschen, „die sich für diese Berufe begeistern“. Corinna Geßinger vom Kommunalen Center für Arbeit ergänzte, dass bereits rund 300 Fachkräfte für den Pflegebereich qualifiziert wurden. Auch der Quereinstieg in Erziehungsberufe werde zunehmend gefördert.

Das Handwerk kam mit Anett Kuykendall, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern, zu Wort. Sie betonte die Bedeutung gelungener Betriebsnachfolgen für die Fachkräftesicherung und stellte Projekte wie „Lehrlings-Scout plus“ vor, die Jugendliche frühzeitig für handwerkliche Berufe begeistern sollen.

Ein weiterer Fokus des Kongresses lag auf Digitalisierungsthemen – mit besonderem Augenmerk auf Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit. Experten demonstrierten, wie KI bereits heute sinnvoll eingesetzt wird und wie Unternehmen und Kommunen ihre IT-Infrastruktur krisenfest machen können.

Auch in Sachen Mobilität bot das Forum 2030 einen Blick in die Zukunft. Elektromobilität, Wasserstofftechnologien und intelligente Verkehrssysteme seien in der Region längst mehr als nur Visionen – sie seien Teil konkreter Transformationsstrategien.

Zum Abschluss betonte Dr. Larsen, wie entschlossen sich der Main-Kinzig-Kreis den Herausforderungen stelle. Zwei Projekte verdeutlichen dies besonders: Der Azubi-Campus in Linsengericht, der jungen Menschen während ihrer Ausbildung bezahlbaren Wohnraum und pädagogische Begleitung bietet, sowie die Main-Kinzig-Akademie für Gesundheit und Pflege in Gelnhausen, die zur Stärkung sozialer Berufe beitragen soll.

„Wir wollen in unserer Region eine zukunftsfähige Ausbildungslandschaft gestalten. Das stärkt den heimischen Raum“, erklärte Andreas Hofmann – und setzte damit einen klaren Schlusspunkt unter einen Tag voller Impulse, Analysen und Visionen. +++


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