Flugzeugabsturz in der Ukraine – Deutsche unter den Opfern

Flugzeug

Berlin. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat eine „unabhängige, internationale Untersuchung“ des Absturzes des Malaysian-Airlines-Flugs in der Ukraine gefordert. „Wir erwarten, dass alles getan wird, um den Vorfall schnellstens aufzuklären“, erklärte Steinmeier bei einem Besuch in Mexiko. Er forderte die Separatisten in der Region auf, den Rettungs- und Sicherheitskräften unverzüglich Zugang zur Absturzstelle zu gewähren. „Dass Hunderte völlig Unbeteiligte auf diese furchtbare Weise ums Leben kommen, versagt einem die Sprache“, erklärte Steinmeier. Auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy riefen zu einer „raschen und gründlichen Untersuchung“ des Absturzes auf. Es müsse so schnell wie möglich festgestellt werden, was geschehen sei und wer für das Unglück verantwortlich sei.

Merkel spricht Angehörigen der Opfer Mitgefühl aus

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Angehörigen der Opfer des Flugzeugunglücks ihr Mitgefühl ausgesprochen. Merkel sei schockiert über den mutmaßlichen Abschuss der Passagiermaschine aus großer Höhe, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag mit. Sollte sich diese Nachricht bestätigen, so stelle sie eine weitere, tragische Eskalation des Konfliktes im Osten der Ukraine dar. Die Bundeskanzlerin forderte eine umgehende, unabhängige Untersuchung der Absturzursachen.

CDU-Politiker fordert scharfe Reaktion gegen Russland

Der Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Karl-Georg Wellmann, fordert eine noch härtere Gangart gegenüber Russland für den Fall, dass das russische Militär das über der Ostukraine abgestürzte malaysische Passagierflugzeug abgeschossen haben sollte. „Darauf muss die westliche Staatengemeinschaft erst Recht mit aller Konsequenz reagieren, wenn sich die russische Verantwortung für den Abschuss bestätigen sollte“, sagte der CDU-Politiker „Handelsblatt-Online“. Gemeint seien damit „umfassende Sanktionen der Stufe 3 – und zwar schnell“. Zunächst müsse aber die Ursache genau geklärt werden. „Indizien sprechen allerdings dafür, dass Russland die Verantwortung trägt“, sagte Wellmann weiter. Am 16. Juli sei bereits ein ukrainisches Flugzeug abgeschossen worden. Der jetzige Absturz sei zudem im Gebiet prorussischer Rebellen passiert. „Das ist das Werk von Profis. Bürgerwehren fehlt Technik und Ausbildung für einen Abschuss in zehntausend Metern Höhe.“ Überdies sei schon vor dem Abschluss klar gewesen, dass Russland einen asymmetrischen Krieg gegen die Ukraine führt, so Wellmann. Die EU und die USA hatten sich in der Ukraine-Krise auf drei Eskalationsstufen verständigt. Alle bisher beschlossenen Maßnahmen entsprechen den Stufen eins und zwei: Sie treffen ausgewählte Politiker, Wirtschaftsführer und Unternehmen und richten sich nicht – wie in Stufe drei – gegen die russische Volkswirtschaft insgesamt.

Bericht: MH-17 flog angeblich über Flugverbotszone

Die über der Ost-Ukraine abgestürzte Maschine der Malaysian Airlines soll angeblich über einer Flugverbotszone unterwegs gewesen sein. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle. An Bord sollen 295 Menschen gewesen sein, sie sind vermutlich alle ums Leben gekommen. Dabei halten sich Berichte, dass die Maschine abgeschossen worden sei – von wem ist aber unklar. Das ukrainische Militär und die Separatisten im Osten des Landes beschuldigen sich gegenseitig. Russlands Präsident Putin übermittelte der malaysischen Regierung unterdessen sein Beileid. Berichte über Deutsche an Bord gibt es bislang nicht.

Mindestens vier Deutsche sterben in MH-17

An Bord des Fluges MH-17 der Malaysian Airlines befanden sich 295 Menschen, die beim Absturz der Maschine in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze vermutlich alle ums Leben kamen. Unter ihnen sind auch mindestens vier Deutsche gewesen. Das sagte ein Sprecher des Amsterdamer Flughafens am Abend. Des Weiteren waren 154 Niederländer und 27 Australier an Bord. Die Maschine war am Donnerstagmittag in Amsterdam gestartet und auf dem Weg nach Kuala Lumpur. Über der Ost-Ukraine war die Maschine plötzlich vom Radarschirm verschwunden und abgestürzt, laut Geheimdienstberichten vermutlich, nachdem sie von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden war. +++ fuldainfo