Finissage zur Sonderausstellung „30 Jahre Museum Modern Art“

Museum als Markenzeichen der Stadt

Mit einer Finissage ist das Ende der Sonderausstellung „30 Jahre Museum Modern Art“ auf dem Gelände des Alten Gaswerks in Hünfeld gefeiert worden. Die Gäste betrachteten die zahlreichen Werke an, die von Museumgründer Jürgen Blum (1930-2015) stammen. Kurator Charly Möller, ein enger Weggefährte von Jürgen Blum, führte die Gäste in Kleingruppen durch die Ausstellung und erläuterte ihnen die Werke. Die einzelnen Räume des Museums waren in verschiedene Kapitel aus dem künstlerischen Leben von Jürgen Blum untergliedert.

Einige Werke wurden präsentiert, die auf Blums Weg nach Hünfeld entstanden sind, genauso wie „Kunst zum Beißen“ – Auftragsarbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Collagen zeigten das „Offene Buch der Stadt Hünfeld“ und Skulpturen im offenen Raum. Sein Bibel-Zyklus aus dem Jahr 2000 wurde ausgestellt, serielle Strukturen, sogenannte Spannungsfelder und großformatige Skulpturen wie die schwarzen und goldenen Würfel. Als letzte Arbeit vor seinem Tod fertigte Blum zwei große schwarze Kreise mit dem Buchstaben A in unterschiedlichen Konstellationen. „Für mich die beste Arbeit von Jürgen Blum. Sie symbolisieren die Geburt und den Tod“, zeigte sich Charly Möller begeistert. Im März sollte die Ausstellung ursprünglich eröffnet werden, Corona-bedingt konnten die Werke erst einige Wochen später der Öffentlichkeit präsentiert werden. Umso mehr freute sich Möller, dass nun die Finissage und der Erfolg der Ausstellung gefeiert werden konnten.

In seiner Ansprache erklärte der Kurator: „Jürgen Blum war ein Mann von ungeheurer praktischer Lebensenergie, wie er kein zweites Mal existiert.“ Möller betonte, welchen Reichtum Jürgen Blum mit seinem künstlerischen Werk der gesamten Stadt Hünfeld und Umgebung geschenkt habe. „Ich meine nicht den Reichtum im Sinne von Geldwert und Besitz. Vielmehr denke ich daran, wie sich unser Sehen durch seine Bilder und Skulpturen verändert und bereichert hat.“ Als Beispiel nannte er den Kreisel Hünfeld-Süd mit den „Blumen des Universums“. Auch Bürgermeister Benjamin Tschesnok hob hervor, Jürgen Blum habe es verdient, dass sein künstlerisches Lebenswerk im Mittelpunkt der Jubiläumsausstellung zum 30-jährigen Bestehen des Museums Modern Art in Hünfeld steht. Schließlich sei Blum nicht nur Begründer des Museums, das heute seine Sammlung beherbergt, sondern auch mehr als 23 Jahre dessen Leiter gewesen.

„Jürgen Blum begegnen wir bis heute überall in unserer Stadt, wenn wir die Augen offenhalten“, sagte Tschesnok. Die Stadteingänge, ob im Süden oder Norden, zeigten seine Werke. Er machte die Stadt zu einem „Offenen Buch“ mit konkreter Poesie, er habe zahlreiche namhafte Künstler in die Stadt geholt, die dem Museum glanzvolle Ausstellungen beschert haben. Auch würdigte der Bürgermeister die Arbeit von Günter Liebau, der in den zurückliegenden Jahren das Museum als Kurator weitergeführt hat und ganz eigene Akzente setzte. „Das Museum Modern Art hat sich zweifellos zu einem Markenzeichen für unsere Stadt entwickelt“, betonte der Bürgermeister. Jürgen Blums Anliegen sei es stets gewesen, jungen und vielleicht noch unbekannteren Künstlern ein Forum zu geben. Dieses Anliegen soll auch weiterhin im Fokus stehen. Deshalb wird am Sonntag, 20. September, die neue Sonderausstellung gemeinsam mit vier Künstlern der Jungen Kunst Berlin eröffnet. Musikalisch umrahmt wurde die Finissage von „Sunny Vibes“. Der Förderverein des Museums kümmerte sich um das leibliche Wohl der Gäste. +++ pm