Feuerwehrverband beklagt Hürden für Hilfskräfte

IT-Berater der Bundesregierung kritisiert NINA-Warn-App

Angesichts der Flutkatastrophe hat der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) insbesondere Arbeitgeber aus dem öffentlichen Sektor dazu aufgerufen, Hilfskräfte mit Freistellungen zu unterstützen. „Meiner Erfahrung nach haben wir mit privaten Arbeitgebern weniger Probleme, leider gibt es ab und an Hürden bei Beschäftigten im öffentlichen Dienst“, sagte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Hier appellieren wir dringend, die Feuerwehrangehörigen nicht nur jetzt für die bundesweit präsenten Großschadenslagen freizustellen, sondern dies auch für den alltäglichen Einsatz zu ermöglichen“, sagte er. Nur so könne auch in Zukunft gesichert werden, dass tagsüber genug Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Generell sei es in den Brandschutzgesetzen der Bundesländer klar geregelt, dass Feuerwehrangehörige für den Einsatzfall vom Arbeitgeber freizustellen sind, so Banse. „Dazu zählen auch Katastropheneinsätze beziehungsweise überörtliche Hilfe, die teils mehrere Tage dauern.“ Wichtig sei für das Weiterlaufen der betroffenen Betriebe, dass Feuerwehrangehörige vor dem Ernstfall die generelle Möglichkeit eines Einsatzes ansprechen und im optimalen Fall Regelungen etwa zur Kommunikation treffen. Es sei auch ein Unterschied, ob die freiwilligen Hilfskräfte nur ein paar Stunden weg sind, weil vor Ort ein Brand ist, oder über mehrere Tage in Überlandhilfe, sagte Banse den Funke-Zeitungen: „Hier ist Feingefühl auf beiden Seiten gefragt.“

IT-Berater der Bundesregierung kritisiert NINA-Warn-App

Thomas Jarzombek (CDU), Beauftragter des Bundeswirtschaftsministeriums für die Digitalwirtschaft, kritisiert die NINA-Warn-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Diese sei „gescheitert“, sagte Jarzombek der „Bild“. „Man darf die Warnung nicht davon abhängig machen, dass Menschen diese App installieren“, sagte er. „Die Warnung muss zu den Menschen kommen, nicht umgekehrt.“ Selbst die Corona-Warn-App sei weit davon entfernt, 100 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. „Eine Warn-App kann höchstens Zusatz sein, nicht Kern der Warninfrastruktur“, so der IT-Experte weiter. „Bedenkenswert ist auch der Abstumpfungseffekt: Mich hat die NINA-Warnapp vor extremer Hitze gewarnt. Wenn Menschen ständig solche Warnmeldungen bekommen, nehmen sie die wirklich brisanten Warnungen vielleicht nicht mehr ausreichend ernst.“ +++