
Drei Jahre Ausbildung, unzählige Praxisstunden und intensive Prüfungsphasen – für 36 junge Handwerkerinnen und Handwerker fand dieser Lebensabschnitt nun einen würdigen Abschluss: Die Maler- und Lackierer-Innung Fulda-Hünfeld hat ihre neuen Gesellinnen und Gesellen im Rahmen einer feierlichen Freisprechung im Gasthaus „Zum weißen Hirsch“ in Edelzell offiziell in den Gesellenstand erhoben.
24 Malerinnen und Maler der Fachrichtung „Gestaltung und Instandhaltung“ sowie zwölf Fahrzeuglackiererinnen und -lackierer erhielten dabei ihre Gesellenbriefe. Zur Feier waren rund 120 Gäste geladen – unter ihnen die frisch gebackenen Fachkräfte mit ihren Familien, Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Lehrkräfte der Berufsschule sowie Ehrengäste aus Politik und Handwerk.
Obermeister Thorsten Lins eröffnete die Feierlichkeiten und betonte in seiner Rede den hohen Stellenwert der handwerklichen Ausbildung: „Der heutige Tag markiert das Ende eines intensiven Trainingslagers – und den Beginn einer vielversprechenden beruflichen Karriere.“ Mit Vergleichen aus dem Sport hob Lins die Werte hervor, die sowohl für sportlichen als auch für handwerklichen Erfolg entscheidend seien: Disziplin, Ausdauer, Teamgeist und Kreativität. Der Beruf des Malers und Lackierers habe nicht nur Zukunft, sondern auch gesellschaftliche Relevanz.
Auch Landrat Bernd Woide würdigte die Leistungen der neuen Fachkräfte: „Sie dürfen stolz auf sich sein – Ihre Ausbildung ist gleichwertig mit einem Studium.“ Mit einem Appell an den beruflichen Verbleib in der Region sagte Woide: „Bleiben Sie in der Heimat – das Handwerk braucht Sie. Gott schütze das ehrbare Handwerk.“
Silke Eiter, stellvertretende Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, schloss sich den Glückwünschen an und erinnerte daran, dass mit dem Gesellenbrief zwar ein bedeutender Lebensabschnitt abgeschlossen sei, das Lernen jedoch niemals ende. „Sie sind die besten Botschafter des Handwerks – tragen Sie diesen Stolz nach außen“, so Eiter. Gleichzeitig dankte sie auch den Ausbildungsbetrieben, Ausbildern, Berufsschullehrkräften und Familien für deren wertvolle Unterstützung.
Gregor Botzet, Vorsitzender des Prüfungsausschusses und Fachlehrer an der Ferdinand-Braun-Schule, lobte die hervorragenden Ergebnisse der Absolventinnen und Absolventen. In seiner Rede ging er auf künftige Herausforderungen und Chancen im Handwerk ein: „Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kundenorientierung verändern das Handwerk grundlegend.“ Er appellierte an die jungen Fachkräfte, sich kontinuierlich weiterzubilden, mutig zu bleiben und Veränderungen offen zu begegnen. „Eure Arbeit macht unsere Welt bunter, schöner und lebenswerter.“
Ein besonderer Moment war die Ehrung der Prüfungsbesten: Felix Katzmann (Novadyn Karosserie- und Lackierzentrum) wurde als bester Fahrzeuglackierer ausgezeichnet. Max Hoßfeld (Firma Jürgen Keller) erreichte in der Fachrichtung „Gestaltung und Instandhaltung“ eine herausragende Leistung – in einem Teil seiner Prüfung erzielte er sogar die Maximalpunktzahl. „Das ist die erste volle Punktzahl in über 30 Jahren“, betonte Botzet sichtlich stolz.
Die Freisprechungsfeier in Edelzell war nicht nur ein Fest des Erfolgs, sondern auch ein klares Signal für die Stärke des regionalen Handwerks. Mit Stolz, Fachwissen und Engagement treten 36 neue Fachkräfte ihren Weg in eine vielversprechende berufliche Zukunft an. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar