Bad-Hersfeld. Für Aufmerksamkeit hat am Wochenende ein Spiegel Artikel gesorgt. Laut Bericht kann eine Vielzahl von Trinkwasserbrunnen und Heilquellen im Werra-Raum womöglich in ihrer Wasserqualität zukünftig beeinträchtigt sein. Der Hintergrund sei die industrielle Einleitung von salzigen Abwässern. Genannt wurden in dem Artikel auch die Lullusquelle und der Vitalisbrunnen im Hessischen Staatsbad Bad Hersfeld. Hierzu hat sich nun Bad Hersfeld Bürgermeister Thomas Fehling aktuell geäußert: „Die Trinkwasserqualität in Bad Hersfeld ist gut. Unsere Meßwerte zeigen, dass wir in Sachen Salzgehalt mit Chloridwerten von 23 mg/l bzw. 75 mg/l deutlich unter dem zulässigen Grenzwert von 250 mg/l liegen.“
Für die die aktuelle Trinkwasserqualität in Bad Hersfeld kann somit eindeutig Entwarnung gegeben werden, so Fehling. Die Presseveröffentlichung lege jedoch zumindest eine gewisse „Besorgnis“ nahe, ob dies auch zukünftig gelten könne. „Ich bin deshalb aktiv geworden und habe das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) und seine nachgeordneten Behörden unmittelbar um eine Stellungnahme gebeten. Die fachliche Einschätzung und der Handlungsbedarf liegt klar bei der Landesregierung und ihren Experten.“
Das Trinkwasser in Bad Hersfeld wird durch die Stadtwerke Bad Hersfeld in einer Vielzahl von Brunnen und Quellen gewonnen, in zwei Wasserwerken mit modernen Filtrationsanlagen aufbereitet und an die Bewohner und Unternehmen der Stadt geliefert. Durch zahlreiche Analysen wird die gleichbleibend hohe Qualität des Wassers sichergestellt. Bad Hersfeld verfügt über eine sehr ho-he Qualität des Grundwassers, so dass spätestens im aufbereiteten Wasser die zulässigen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung bei weitem unterschritten werden.
Speziell im Thema Salzgehalt wird vor allem der Chloridwert beobachtet. Dieser liegt in einem der beiden Wasserwerke (Geistal) bei sehr niedrigen 23 mg/l. In dem zweiten Wasserwerk (Friedloser Straße) hat sich dieser Wert in einer sehr langfristigen Betrachtung innerhalb der letzten 30 Jahre von etwa 50 auf 75 mg/l erhöht (s. Abb. 1). Angesichts eines aktuell zulässigen Grenzwerts von 250 mg/l liegt auch dies noch in einem sehr guten Bereich. Die Bad Hersfelder Heilquellen sind als ortsgebundene Heilwasser nach dem Arzneimittelgesetz zugelassen und unterliegen strengen Kontrollen. Die Heil-Quellen zeichnen sich gerade durch einen hohen Salzgehalt aus. Beim Lullusbrunnen lag der Chlorid-Gehalt bei der letzten Untersuchung am 8.10.2014 bei 334 mg/l, bei dem Vitalisbrun-nen bei 5318 mg/l. Beide Werte liegen innerhalb der zulässigen Schwankungstoleranz von +/- 20% im Vergleich zur letzten Heilwasseranalyse von 2007. +++ fuldainfo

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