FDP wirbt für Einsatz von Smartphone-Apps zur Ortung von Corona-Infizierten

Man müsse Ansprüche an eine derartige App formulieren

Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, wirbt für den Einsatz einer Smartphone-App zur Ortung von Corona-Infizierten und ihren Sozialkontakten. „Wir sollten die Chancen neuer Technologien auch bei der Bekämpfung des Corona-Virus nutzen“, sagte Kuhle den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Dies sei möglich, „ohne unsere hohen Datenschutz-Standards aufzugeben“. Die jetzt diskutierte Lösung kombiniere „den Schutz der Daten mit innovativer Technologie“, so der FDP-Politiker weiter.

Auch bei einer solchen Lösung müsse die Zahl der Tests „deutlich erhöht werden. Erst dann bringt die Nutzung der Daten einen realen Mehrwert“, sagte Kuhle. Auch der Gründer der Plattform Netzpolitik.org, Markus Beckedahl, hält eine nicht-verpflichtende Handy-App zur Bekämpfung der Corona-Krise für akzeptabel. „Die freiwillige App-Lösung wäre die technisch sinnvollste und zugleich grundrechtsfreundlichste Variante“, sagte Beckedahl den Zeitungen. Die Politik müsse die Ansprüche an eine derartige App formulieren. „Die App muss diese dann gewährleisten“, so der Datenschutz-Experte weiter.

Deren Entwicklung sei rein technisch gesehen innerhalb einer Woche machbar. „Die Daten müssen sicher gespeichert und bald gelöscht werden. Ein Missbrauch muss ausgeschlossen sein. Außerdem bringt die beste App nichts, wenn wir nicht ausreichend Tests haben“, sagte Beckedahl den Zeitungen des „RND“. Mithilfe der App würden die Kontaktpersonen von Menschen mithilfe der Bluetooth-Funktion ihrer Smartphones erfasst und diese im Fall einer Coronavirus-Infektion automatisch anonymisiert informiert. +++