FDP-Mann Jörg Witzel sieht Chancen für die Region

Zukunftskonzept für die Rhön

Jörg Witzel (FDP)

Er stelle sich nicht ohne Grund als Landtagskandidat der Freien Demokraten dem Wettbewerb, so der Tanner Jörg Witzel. Noch immer werde zu häufig lamentiert, statt Weichen für die Entwicklung des ländlichen Raums zu stellen. „Ich komme aus der Rhön. Hier ist meine Familie, meine Freunde und auch mein Job, doch wenn ich in die Zukunft schaue, mache ich mir Sorgen um meine Heimat“, so Witzel.

Seit Jahren werde über den Breitbandausbau gerungen. So wichtig dieser sei und er dies auch immer gefördert habe, so verengt sei die Debatte. „Die Digitalisierung macht riesige technologische Fortschritte, die unser Leben und die Arbeitswelt beeinflussen und verändern werde und wir freuen uns, wenn irgendwann mal ein Glasfaserkabel unsere Rathäuser erreicht. Unser ganzes Leben wird digital, darauf stellt sich die Wirtschaft ein. Wo digitales Arbeiten und Leben nicht möglich sein wird, verlassen Firmen und Menschen diese Einöden. Dem will ich entgegenwirken, wir müssen diese technologischen und gesellschaftlichen Prozesse gestalten“, so Witzel kämpferisch.

Vor Jahren war das Telearbeitshaus das Schlagwort, das reiche heute nicht mehr. „Ich stelle mir eine Agentur für radikale Innovationen vor“, so der Liberale. Das Land stecke voller Hidden Champions, warum nicht auch in der Rhön, wobei diese sich seiner Meinung nicht verstecken müssten, sondern offen und leidenschaftlich mit ihren Ideen die Menschen begeistern sollten. Warum entstehen die heutigen Weltmarktführer wie Amazon, Google, Apple im Silicon Valley und nicht in der Rhön? „Weil bei uns immer noch die Bürokratie und die Verbotskultur zelebriert wird, und Unternehmertum oftmals noch verteufelt werde, dabei haben wir Menschen hier, die voller Ideen und Tatendrang sind – wir müssen sie nur lassen.“

Witzel möchte die Fuldaerer IT-Hochschulabsolventen für die Rhön gewinnen, indem hier eine Sonderwirtschaftszone – eine digitale Freiheitszone für die Rhön geschaffen werde. In dieser Zone sollten junge kreative Talente ein Experimentierfeld haben. So sehr sich Fulda in den letzten Jahren kulturell in Deutschland einen Namen gemacht habe, so sehr könne die Rhön diese Bedeutung im Digitalsektor erzielen – wenn wir nicht nur zaghaft, sondern ambitioniert denken – und vor allem „Machen“, so Jörg Witzel. „Ein Kleinklein hilft uns angesichts der weltweiten Entwicklungen nicht mehr. Ich kandidiere auch deshalb für den Landtag, weil diese Bremser dort in Wiesbaden ausgebremst gehören“, erklärt Witzel. Er sehe täglich die leerstehenden und verwaisten Häuser in der Rhön. „Die haben besseres verdient. Junge Studenten und Unternehmer können sie mit Ideen und dann mit Wirtschaftskraft füllen“, davon ist Witzel überzeugt, denn die Rhön ist schön. Aber nicht nur Schauen, sondern auch Machen lassen, müsse man diese innovativen Kräfte in der Region, glaubt Witzel. +++