FDP Flieden setzt auf Sanierung statt Neubau

Neuer Vorstand gewählt

Daniel Reith (FDP)

Die FDP Flieden hat bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Zum Vorsitzenden wurde Daniel Reith gewählt. Der 37-jährige Verkaufs- und Außendienstleiter eines Fliedener Unternehmens ist verheiratet und engagiert sich im örtlichen Vereinsleben als Spielausschussvorsitzender und Jugendleiter. Stellvertretender Vorsitzender ist künftig Mario Klotzsche, Gemeindevertreter in Flieden sowie FDP-Kreis- und Fraktionsvorsitzender im Kreistag Fulda. Das Amt des Schatzmeisters übernimmt Klaus Dickmanns.

In seiner Antrittsrede betonte Reith, dass für die Freien Demokraten der Erhalt bestehender Infrastruktur Vorrang vor kostspieligen Neubauten habe. Hintergrund ist die Diskussion um den möglichen Neubau einer Veranstaltungshalle. „Es kann nicht sein, dass die Gemeinde den Neubau einer Veranstaltungshalle für zehn bis zwölf Millionen Euro plant, während bestehende Gebäude wie die TV-Halle oder das Vereins- und Clubhaus von Buchonia Flieden dringend saniert werden müssen“, erklärte Reith. Da diese Gebäude im Eigentum oder Teileigentum der Gemeinde stünden, müsse zunächst hier gehandelt werden.

Die FDP spricht sich dafür aus, bestehende Einrichtungen zu sanieren und zu prüfen, ob eine neue Veranstaltungshalle durch An- oder Umbauten an bestehenden Vereinsgebäuden realisiert werden kann. „Ein Millionenprojekt auf der grünen Wiese ist der falsche Weg“, so Reith. Er warnte davor, hohe Summen in einen Neubau zu investieren, während möglicherweise später Mittel für die Sanierung von Vereinsgebäuden fehlten.

Besonders hob Reith die Bedeutung der örtlichen Sportvereine hervor. Der Turnverein Flieden mit seinen zahlreichen Abteilungen und der Verein Buchonia Flieden mit seiner intensiven Jugendarbeit seien zentrale Säulen des Gemeindelebens. „Gerade bei der TV-Halle sieht jeder den dringenden Handlungsbedarf. Wenn wir über Investitionen sprechen, dann müssen wir hier ansetzen“, betonte er.

Ein weiteres Anliegen des neuen Vorstands ist die Aufwertung des Paddelteichs. Dessen Zustand sei unbefriedigend, insbesondere wegen der schlechten Wasserqualität und der zunehmenden Verschlammung. „Früher konnte man im Paddelteich sogar baden, heute ist er kaum noch als Angelsee nutzbar. Der Teich ist ein Juwel mitten in Flieden, das wir stärker entwickeln müssen“, sagte Reith. Die FDP fordert daher ein Konzept zur Verbesserung des Areals, etwa durch ein kleines Café am Ufer und einen Rundweg um den Teich. Zudem müsse das Problem der Biber im Bereich des Magdloser Wassers angegangen werden, da der dortige Damm die Wasserqualität beeinträchtige.

Auch die Zukunft der Gaststätte „Alter Hase“ will die FDP in den Blick nehmen. „Der jetzige Zustand ist kein Aushängeschild für den Ortskern. Wir werden auf den Eigentümer zugehen und über mögliche Nutzungen sprechen“, kündigte Reith an.

Der stellvertretende Vorsitzende Mario Klotzsche betonte abschließend, dass die FDP Flieden künftig mit Vernunft und Verantwortung kommunalpolitische Akzente setzen wolle. Die Partei wolle die Chancen nutzen, die sich durch die Lage der Gemeinde an der A66 und zwischen Fulda und dem Rhein-Main-Gebiet bieten. „Es braucht eine aktive Flächenentwicklung und eine vorausschauende Planung, damit Arbeitsplätze entstehen und junge Menschen hier Perspektiven finden. Eine solide Finanzpolitik, gute Infrastruktur und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sind der Schlüssel für die Zukunft unserer Gemeinde“, so Klotzsche. +++


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1 Kommentar

  1. Noch einmal Erläuterungen zu meinen Leserbrief

    Ein Investor müsste helfen
    Zu den Artikeln „Wir haben nur einen Schuss" und „Zwei weitere Standorte werden geprüft (6. Juni, Seite 14).
    Ich habe seit meinem Eintritt in die Fliedner Kommunalpolitik im Jahr 1972 alle Beschlüsse zur Schaffung von Bürgerhäusern in Flieden mit-beraten und beschlossen. Das fing mit der Übernahme der in den Ortsteilen Stork, Bu-chenrod, Höf und Haid, Magdlos, Schweben, Dönges-mühle und Struth seitens des Landkreises Fulda geschlossenen Schulen für jeweils eine D-Mark an. In diesen Ortsteilen und im Ortsteil Rückers, welcher seinen Schulstandort bis heute behielt, wurden die Schulen Zug um Zug zu Bürgerhäusern nach den damaligen Bedürfnissen umgebaut.
    In Rückers entstand das erste separate Bürgerhaus mit einer Kegelbahn, um dem damals aktiven Kegelsport gerecht zu werden. Nur im Ortsteil Flie-den blieb der Bau eines Bürgerhauses aus, weil es ja die TV-Halle gab und bis heute gibt. Für den Betrieb und die Unterhaltung aller bestehenden Bürgerhäuser ist im Haushalt 2025 ein Betrag von 430 600 Euro veranschlagt.
    Beim Bau einer neuen Veran-staltungshalle in Flieden mit Kosten von circa 10 000 000 Euro käme eine weitere jährliche Belastung von bis zu 10000000 Euro dauerhaft hinzu. Besonders kleinere Sport-, Musik-, Kultur- und sonstige Vereine, wie beispielsweise der Carne-valverein, verzeichnen sinkende Mitgliederzahlen. Damit ist in Zukunft eine geringere Auslastung und Nutzung einer Veranstaltungshalle durch Vereine zu erwarten.
    Ohne das Ziel, eine dauerhafte Nutzung außerhalb der Ver-einsnutzung unter Beteiligung eines Investors zur maßgeblichen Kostenbeteiligung für den Bau und den laufenden Betrieb zu realisieren, sehe ich keine ernsthaft verant-wortbare Lösung. Die Modernisierung mit kleinerer Erweiterung und Schallschutzmaß-nahmen der bestehenden TV-
    Halle wäre eine vertretbare Lösung.
    Winfried Möller
    Flieden

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