Berlin. Die FDP steht trotz des geplanten Wechsels an der SPD-Spitze einem möglichen Bündnis mit SPD und Grünen nach der Bundestagswahl 2017 skeptisch gegenüber: "Martin Schulz ist innenpolitisch eine Blackbox", sagte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner der "Bild". "Ich bezweifle, ob mit ihm der Schwenk zurück zur Agenda 2010 kommt." Die FDP mache Koalitionen an Inhalten fest, betonte Lindner. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte am Dienstagnachmittag überraschend angekündigt, auf eine eigene Kandidatur und den SPD-Vorsitz zu verzichten und Außenminister werden zu wollen. Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Schulz will seine erste programmatische Rede am Sonntag halten.
EVP-Fraktionschef sieht Schulz als "ernstzunehmenden Gegner"
Der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei im Europaparlament (EVP), Manfred Weber (CSU), hat angesichts der SPD-Kanzlerkandidatur von Martin Schulz die Union aufgerufen, in den Wahlkampfmodus zu gehen: "Martin Schulz ist ein ernstzunehmender Gegner", sagte Weber der "Rheinischen Post". "CDU und CSU müssen deshalb jetzt in den Wahlkampfmodus umschalten. Dann haben wir aber alle Chancen, gemeinsam mit Angela Merkel zu gewinnen." SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte am Dienstagnachmittag überraschend angekündigt, auf eine eigene Kandidatur und den SPD-Vorsitz zu verzichten. Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Schulz will seine erste programmatische Rede am Sonntag halten.
Göring-Eckardt: Schulz taugt nicht als Feindbild für die AfD
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt glaubt nicht, dass der neue SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz als Feindbild für die AfD taugt. "Das Feindbild der AfD sind doch eher die Grünen", sagte sie der "Bild". "Aber damit können wir gut leben. Damit gewinnen wir sogar neue Anhänger. AfD und Trump sind Gründe, dass Wähler bei uns eintreten." Überrascht von Gabriels Rückzug sei sie nicht gewesen, erklärte Göring-Eckardt. Sie habe sogar darauf gewettet. Gabriel habe Anfang des Jahres ein Feuerwerk an politischen Forderungen rausgehauen, sagte die Grünen-Politikerin: "Das macht man nicht so stückchenweise, wenn man einen langfristigen Plan hat." Für die Grünen sei die Nominierung von Schulz kein Grund, mit einer Koalitionsaussage in den Wahlkampf zu ziehen. "Wir werden einen Wahlkampf für Grün führen und nicht als Anhängsel oder Mehrheitsbeschaffer", erklärte Göring-Eckardt. +++

Herzlichen Glückwunsch, liebe SPD!
Nach diesem Manöver muß ich der SPD unerwarteterweise Beifall spenden - so wie man einen Artisten beklatscht, der ein Kunststück fertiggebracht hat, das zwar absolut betrachtet wenig sinnvoll ist und ihn selbst beträchtlicher Gefahr aussetzt, von dem man aber nicht gedacht hat, daß es überhaupt möglich ist.
Der SPD ist ein solches Kunststück gelungen. Die CDU stellt wieder Deutschlands bislang beliebteste Kanzlerin zur Wahl - und mit ihr einen Menschen, der so roboterhaft herüberkommt, daß schon während der ersten Kanzlerschaft der Volksmund von „das Merkel“ sprach, da diese Person als Inbegriff des Unweiblichen kaum als Frau gedacht werden konnte. Wer verfolgte, wie sie kalt und berechnend in ihrer Partei „aufgeräumt“ hat, um niemanden (politisch) am Leben zu lassen, der ihr gefährlich werden könnte, dann kann man ihr die „Menschlichkeit“ als Beweggrund für den begangenen Rechtsbruch der Grenzöffnung nicht abnehmen. Diese Person ist hochkriminell und hat die Ausstrahlung und Erhabenheit einer nassen Ratte. Und nun hat die SPD tatsächlich den einen Mann gefunden und aufgestellt, der ihr als Oberkotzbrocken praktisch das Wasser reichen kann. Wer hätte das für möglich gehalten...
Es ist - Verzeihung - sauschwer, gute Dinge über prominente SPD-Mitglieder zu sagen (auf Kreisebene sieht das gegebenenfalls anders aus). Und doch: Wenn ich müßte, könnte ich etwas nettes über Siggi Pop, Münte, Schröder & Co sagen. Aber Martin Schulz? Das ist einfach zuviel verlangt. Man muß „il cavaliere“ nicht mögen, doch mit seinem Vorschlag von Herrn Schulz zur Besetzung der Rolle eines Kapos in einem KZ-Streifen, hat Berlusconi den Nagel auf den Kopf getroffen. Mehr idiologisch-scheuklappenverhangener Fanatismus bei gleichzeitig völligem Fehlen jedweden Zuges von Humor, prädestiniert ihn einfach dafür. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie die Auftragsschreiber auf die Idee kommen können, ihm mit seinem wahnhaftem Gepoltere „Sympathie“ in der Bevölkerung anzuschreiben. Ein sympathischer Unsympath? Viel Erfolg beim Einhämmern eurer Botschaft! Ihr seid um eure Arbeit nicht zu beneiden.