Fastentuch mit.LEIDEN.schaft in der Stadtpfarrkirche St. Blasius

Neue Ausrichtung auf das Wesentliche des Lebens

Durch die Fastenzeit begleitet den Besucher der Fuldaer Stadtpfarrkirche St. Blasius auch in diesem Jahr wieder ein Fastentuch aus dem Bonner Münster. Solche Tücher gibt es schon seit über 1000 Jahren in der Fastenzeit in vielen Kirchen. Sie verhüllten ursprünglich den Altar, aber auch das Geschehen am Altar. Heute haben sie mehr die Funktion, die Betrachter aufmerksam zu machen auf eine besondere Zeit und auf die Notwendigkeit, in diesen Wochen eine neue Ausrichtung auf das Wesentliche des Lebens zu erfahren. Im Mittelpunkt des diesjährigen Fastentuches steht ein Bild, das seit dem Jahre 1320 im Bonner Münster zu sehen ist: Das Schweißtuch der Veronika.

Das Schweißtuch der Veronika wurde als Teil der gotischen Ausmalung der Basilika an der Ostwand des Querhauses aufgetragen. Es stammt aus dem Jahre 1320. Eine Frau mit Namen Veronika soll Jesus auf seinem Weg zur Kreuzigung ein Tuch gereicht haben, mit dem er sich den blutigen Schweiß abwischen konnte. Die Legende erzählt, Jesus habe ihr das Tuch zurückgegeben, in dem er sein Abbild hinterlassen habe, sein wahres Bild. (vera icon) Gewiss eine Legende, aber mit einem wahren Kern. Wenn ich einem Menschen beistehe, bleibt immer etwas von ihm in mir zurück. „mit.LEIDEN“ hinterlässt immer Spuren, wenn es mit.LEIDEN.schaft geschieht. Für den Christen kommt aber noch ein weiterer Aspekt hinzu:er glaubt, dass im Angesicht der leidenden Menschen Jesus Christus selbst zu erkennen ist, der gesagt hat: „Was Ihr dem geringsten Menschen tut, das habt Ihr mir getan“ (Matthäus-Evangelium Kapitel 25 Vers 40).

Deshalb sind auf dem Fastentuch die Bilder leidender Menschen zu sehen, stellvertretend für alle Leidenden dieser Welt. In ihnen schauen wir Menschen Gott ins Angesicht. mit.LEIDEN.schaft ist diese Fastenzeit überschrieben. +++ pm