Familienunternehmer weisen IWF-Kritik zurück

Gewinne werden wieder ins Unternehmen investiert

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Deutsche Familienunternehmer wehren sich gegen Kritik des Internationalen Währungsfonds (IWF). Das berichtet das „Handelsblatt“. Der IWF hatte beanstandet, Deutschland sei eines der Länder mit der höchsten Vermögens- und Einkommensungleichheit der Welt. Bei den großen Familienunternehmen konzentriere sich der Reichtum des Landes in den Händen weniger. Philip Harting, Chef des Steckerspezialisten Harting, hält die IWF-Äußerungen für bedenklich: „Hier wird versucht, das deutsche Erfolgsmodell der Sozialen Marktwirtschaft zu zerschlagen“, sagte er der Zeitung.

„Die Familienunternehmer investieren den allergrößten Anteil der Gewinne wieder in ihre Unternehmen“, sagte unterdessen Arndt Kirchhoff, Chef des Autozulieferers Kirchhoff. Dadurch entstünden viele Arbeitsplätze. Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, hält die Bewertung des IWF für einseitig und unangemessen: „Sie ignoriert den wesentlichen Beitrag, den Familienunternehmen zu Beschäftigung, Wohlstand und Steueraufkommen in unserem Land leisten und von dem alle Bevölkerungsschichten profitieren.“ Gegen höhere Steuern auf Vermögen wie vom IWF gefordert, spricht sich Michael Durach vom Feinkosthersteller Develey aus: „Familienunternehmen zahlen ohnehin schon mehr Steuern als Konzerne und würden gerade im Erbfall benachteiligt bzw. geschwächt.“

Einige Unternehmer sehen aber durchaus Reformbedarf im deutschen Steuersystem. „Die Erbschaftsteuer sollte steigen und im Gegenzug Steuern auf Gewinne sinken“, sagte Frosta-Chef Felix Ahlers. Das würde junge erfolgreiche Unternehmer motivieren und die Konzentration des Vermögens über Generationen senken. Für Philipp Haindl von der Mittelstandsholding Serafin-Gruppe ist der Spitzensteuersatz zu hoch und der auf Kapitalerträge zu niedrig. Beide sollten bei maximal 35 Prozent liegen. „Es kann doch nicht sein, dass Leistung höher besteuert wird als Dividenden“, sagte Haindl. +++