Familienunternehmer Heraeus mit CDU-Vorsitzkandidaten zufrieden

FDP-Chef will "Friedrich Laschet oder Armin Merz" als CDU-Chef

CDU

Der Familienunternehmer Jürgen Heraeus hat sich zufrieden darüber geäußert, dass die Kandidaten für den CDU-Vorsitz feststehen. „Ich denke, wir haben drei respektable Kandidaten und eine Reserve in Bayern“, sagte der Aufsichtsratschef des gleichnamigen Hanauer Milliarden-Konzerns dem „Handelsblatt“. Neben dem Außenpolitiker Norbert Röttgen bewerben sich auch der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet um den CDU-Vorsitz. Heraeus` Anspielung auf Bayern zielt auf die noch unbeantwortete Frage der Unions-Kanzlerkandidatur ab. Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte wiederholt klargemacht, dass er bei der Kanzlerkandidatur ein Wörtchen mitzureden gedenke.

Riexinger: Merz als CDU-Chef wäre „wahltaktisch am günstigsten“

Linken-Parteichef Bernd Riexinger hofft auf Friedrich Merz als künftigen CDU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten. „Wahltaktisch wäre es am günstigsten, wenn Friedrich Merz das Rennen macht“, sagte Riexinger der „Rheinischen Post“. „Merz wäre der klarste Gegner unserer Politik. Er hat ein ganz klares, neoliberales Profil und will die AfD mit einem Rechtsschwenk bremsen.“ Beide Ideen hätten sich aber schon als schlecht erwiesen. „Die neoliberale Wirtschaftsordnung führt zu Armut. Und die AfD lässt sich mit einem Rechtsruck nicht aufhalten“, so Riexinger. Er rechnet zudem mit einer Spaltung innerhalb der CDU. „Mit Merz an der Spitze würde die CDU riskieren, einen Teil ihres liberalen und wertkonservativen Lagers zu verlieren. Viele dieser Wähler könnten beim nächsten Mal ihr Kreuz bei den Grünen machen“, sagte der Linken-Chef. Dass Armin Laschet und Jens Spahn sich zu einem Team zusammengeschlossen haben, kommentierte Riexinger so: „Da s Trauma nach 15 Jahren Kanzlerin Angela Merkel scheint bei einigen Christdemokraten so tief zu sitzen, dass sie sogar glauben, mit zwei Männern antreten zu können.“ Das sei „völlig aus der Zeit gefallen“. Mindestens die Hälfte des Führungsteams einer modernen Partei sollte weiblich sein, sagte Riexinger.

Führende CDU-Politiker aus NRW unterstützen Laschet-Kandidatur

Führende CDU-Politiker aus Nordrhein-Westfalen unterstützen die Bewerbung von Ministerpräsident Armin Laschet für den CDU-Bundesvorsitz. „Mit Armin Laschet an der Spitze hat die CDU eine Chance, weiterhin Volkspartei bleiben zu können“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Seine Kandidatur sei „ein Signal dafür, die Geschlossenheit in der Union zu wahren“. Mit „Streit, Abgrenzung, Profilierung und Egoismus“ sei der Union nicht geholfen. Reul drückte sein Bedauern darüber aus, dass es nicht gelang, auch Friedrich Merz und Norbert Röttgen für eine sogenannte „Teamlösung“ zu begeistern – „denn die hätte am Ende keine Verlierer zurückgelassen“. Auch Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann erklärte seine Unterstützung für Laschet, der gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als Vize antritt: „Die Hauptaufgabe des neuen Vorsitzenden wird sein, die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Partei zusammen zu führen und Richtung zu geben. Die Teamlösung von Armin Laschet und Jens Spahn ist dafür gut geeignet. Die beiden zusammen decken die CDU in ihrer ganzen Breite ab“, sagte Laumann, der auch Bundesvorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA ist, der Zeitung. Als Volkspartei müsse die CDU soziale, liberale und konservative Themen besetzen. „Eine breite Mitte mit klarer Abgrenzung nach Links- und Rechtsaußen, das war und ist Erfolgsgarant für die CDU.“ Der Generalsekretär der NRW-CDU, Josef Hovenjürgen, sagte unterdessen der Zeitung, dass die Kandidatur des Teams Laschet/Spahn ein „sehr gutes Angebot“ sei, welches die Breite der Partei sichtbar mache. „Ich bin optimistisch, dass die Bewerbung ein starkes Signal für den Zusammenhalt sendet und beim Bundesparteitag eine Mehrheit findet.“ Florian Braun, Landeschef der NRW-JU, erklärte: „Das Team Laschet/Spahn hat große Chancen, die Union als Volkspartei wieder zu beleben und die Strömungen innerhalb der CDU, aber auch in der Gesellschaft, zu vereinen. Deshalb haben sie meine persönliche Unterstützung.“ Die Junge Union in NRW werde aber keine Wahlempfehlung aussprechen.

FDP-Chef will „Friedrich Laschet oder Armin Merz“ als CDU-Chef

FDP-Chef Christian Lindner kann sich sowohl mit Armin Laschet als auch mit Friedrich Merz als CDU-Parteichef anfreunden. „Friedrich Laschet wäre für die FDP perfekt, oder wir nehmen Armin Merz“, sagte Lindner am Dienstagnachmittag in Berlin. Laschet sei ein außerordentlich fairer Koalitionspartner für die FDP in der NRW-Landesregierung, mit Merz hingegen gebe es hingegen viele inhaltliche Übereinstimmungen. Die Bewerbung von Norbert Röttgen nimmt der FDP-Chef hingegen nicht ernst. Seiner Ansicht nach sei Röttgens Kandidatur als „Erinnerung“ gemeint, in einer Ära nach Merkel wieder Verantwortung in einem Kabinett übernehmen zu wollen, sagte Lindner. Am Vormittag hatten Laschet und Merz offiziell ihre Kandidatur für den CDU-Vorsitz erklärt, letzte Woche war Röttgen bereits vorgeprescht. Ein CDU-Sonderparteitag soll am 25. April entscheiden. +++