Fachwerkhaus Langenschwarz – grundlegende Sanierung notwendig

Ausbesserungen für Laien nicht sichtbar

Das Fachwerkhaus von Petra Büttner in Langenschwarz befindet sich in einer Hanglage am Ortsrand. Foto: W. Möller

Burghaun. „Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut im Himmel und auf Erden, wer sich verlässt auf Jesum Christ, dem muss der Himmel werden…“ In feinen Lettern hat die Mitarbeiterin der Firma Dietrich Baudekoration aus Steinbach die Prägung auf dem Balken zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Stockwerk nachgezeichnet. Leider konnte die Weiterführung des Spruchs, der wohl von Joachim Magdeburg aus dem 16. Jahrhundert stammt, nicht mehr zusammenhängend entziffert werden.

An einem Hang am Ortsrand von Langenschwarz, einem Ortsteil der Gemeinde Burghaun, steht das zweigeschossige Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert. Das regelmäßige Fachwerk ist noch in seiner ursprünglichen Bauweise erhalten. Aussteifende Mannfiguren zeigen den typischen dreizonigen Aufbau mit dem Eingangsbereich in der Mitte. Das Haus ist komplett unterkellert. Die Kellerräume sind durch eine Außentüre zugänglich und können auch durch eine innen liegende Falltüre erreicht werden. Ein jüngeres Wirtschaftsgebäude grenzt an das Haus.

Vor rund 20 Jahren zog Petra Büttner, die in einem Haus am Basaltsteinbruch Billstein in der Rhön – ihr Vater war dort Bruchmeister – groß geworden ist, mit ihrem Mann und zwei Söhnen in das Fachwerkhaus. Zuvor lebte und arbeitete die Diplom-Handelslehrerin in Frankfurt. Ihr Mann, der in den Vorruhestand ging, wollte gerne in eine ruhige ländliche Gegend. Er habe sich sofort in das Haus verliebt, so Petra Büttner, die nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2000 für die Erhaltung alleine zuständig ist.

Man muss schon viel Herzblut mitbringen, wenn man in ein Fachwerkhaus einzieht, das schon mehrfach den Besitzer gewechselt hat – erster recht, wenn es grundlegend saniert und restauriert werden muss und unter Denkmalschutz steht. Zunächst stand die Innenrenovierung mit Dachausbau, neuen Fußböden, Erhaltung noch brauchbarerer Wandvertäfelung und Herrichten der Wände mit Lehmputz an. Erhalten wurde auch der Grundofen, der mit Holz befeuert wird, und der Backofen. In letzterem wird mit Hilfe von Harald Schäfer aus Langenschwarz ab und zu Brot gebacken.

Das Glas der „historischen“ zweiflügeligen Fenster mit Oberlichtern ist teilweise noch gewölbt. Aus energetischen Gründen wurde innen ein zweites Fenster vorgesetzt. Das Äußere des Fachwerkhauses sollte im ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten werden, betont Petra Büttner. Dazu seien permanent Investitionen notwendig. Alters- und wetterbedingte Schäden an der Fassade machten eine grundlegende Sanierung erforderlich. Mit Eva Kohlmann von der Denkmalpflege des Landkreises habe sie die einzelnen Renovierungsschritte beraten und unter anderem die Farbgebung für Balken und Außenputz festgelegt.

Nicht nur mussten Putz und Farbe erneuert, sondern auch Dachrinne und Abfallrohre sowie marode Balken ausgetauscht werden, was Restaurator und Zimmermeister Frank Poppert aus Burghaun so fachmännisch erledigte, dass für den Laien die Ausbesserungen nicht sichtbar sind. Teilweise ersetzt werden mussten auch die Biberschwanzschindeln der Südseite, die zudem neu gestrichen wurden. Mit Fug und Recht kann man sagen, dass Petra Büttner ihr Fachwerkhaus zu einem Schmuckstück gemacht hat, wobei die Gesamtkosten von rund 21.000 Euro nicht unerheblich sind. +++ pm