Fachstellen ziehen nach viereinhalb Jahren „Kita-Einstieg“ Bilanz

Brücken bauen in frühe Bildung

Rund 90 Teilnehmende waren Teil des Fachtag Kita-Einstieg, der sowohl in Präsenz als auch digital stattgefunden hat. Foto: Sebastian Mannert

Vielfalt als Zukunftsressource: Unter diesem Motto hat der Fachtag Kita-Einstieg im Bonifatiushaus in Fulda stattgefunden. Insgesamt haben rund 90 Personen an der Hybridveranstaltung teilgenommen. Mit dem Fachtag haben die Fachstellen bei Stadt und Landkreis Fulda einen Blick zurück auf die letzten viereinhalb Jahre des Bundesprogramms Kita-Einstieg geworfen.

Fuldas Bürgermeister Dag Wehner begrüßte die Teilnehmenden im Namen von Stadt und Landkreis Fulda und hob die Wichtigkeit des Programms hervor: „Seit 2017 haben Stadt und Landkreis im Förderprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ ein besonderes Augenmerk daraufgelegt, dass besondere Zugangshürden für Familien in die Kindertagesbetreuung abgebaut werden. Mit verschiedenen Bausteinen wie dem Einsatz von Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern, den Miniclubs, der Mama-Zeit sowie Qualifizierungs- und Fortbildungsangeboten gelingt es uns heute deutlich besser, Familien und Kinder auf ihrem Weg in die frühkindlichen Bildungsangebote zu begleiten.“

Da das Bundesprojekt im Dezember 2022 endet, haben die beiden Fachstellen bei Stadt und Landkreis eine Bilanz der letzten viereinhalb Jahre gezogen. Ziel des Projekts: Mit dem Programm fördert das Bundesfamilienministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend niedrigschwellige Angebote, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten und unterstützend begleiten. Mögliche Hürden für einen Kita-Besuch sollen den Kindern durch das Programm bestmöglich aus dem Weg geräumt werden.

Dazu haben Stadt und Landkreis vor allem Familien beraten und zahleiche niedrigschwellige Angebote wie unter anderem Mutter-Kind-Treffs, Miniclubs, Sprachcafés, Vorleseaktionen oder Sprachmittler-Programme ins Leben gerufen und angeboten. Weiterer Schwerpunkt der Fachstellen waren Qualifizierungsmaßnahmen für Fachkräfte und Akteure im Sozialraum und in Netzwerken. Dabei besteht unter anderem eine Kooperation mit der Hochschule Fulda, die die Kita-Einstiegs-Fachkräfte und Fachkräfte der Sprach-Kitas qualifizieren. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda hat bereits zu Beginn des Projekts 2017 mit der Qualifikation der Kita-Einstiegs-Fachkräfte bei Stadt und Kreis begonnen und wurde danach auf die weiteren Fachkräfte der Kitas, Akteure der Sozialräume und Netzwerke ausgeweitet.

Neben dem Blick zurück wurde beim Fachtag auch der Blick in die Zukunft gerichtet. Dazu hielt Referentin Prof. Dr. Heidi Keller vom Fachbereich Humanwissenschaften an der Uni Osnabrück einen Vortrag zum Thema „Vielfalt als Essenz des Lebens“. In dem Vortrag wurden vielfältige Formen familiärer Konstellationen vorgestellt und mit Variabilität und Unterschiedlichkeit von Sozialisations- und Erziehungszielen und -praktiken in Verbindung gebracht. Das Verständnis der Notwendigkeit dieser Vielfalt und der Akzeptanz der Gleichwertigkeit wurde dabei herausgestellt.

Am Nachmittag fanden zudem insgesamt sechs Workshops statt, vier in Präsenz und zwei digital. Dabei ging es um die Themen „Vielfalt im Team“, „Elterngespräche zu dritt – wie arbeite ich mit Sprachmittlerinnen im Kita-Alltag“, „Familie, Kindertagesbetreuung und Migration – Herausforderung oder Zukunftsressource?“, „Vielfalt in Bewegung! Theaterpädagogische und kreative Methoden zur Vermittlung von Vielfalt im Kontext Kita“, „Empowerment-Orientierte Kita“ und „Migrantisierenden Vorurteilen im Kita-Alltag begegnen“.

„Die Resonanz auf die vielen Themen der Workshops und allgemein des Fachtags waren durchweg positiv“, resümieren Irmgard Warmuth vom Kita-Einstieg beim Landkreis Fulda und Susanne Zeh-Ziegler von der Stadt-Fachstelle. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass so viele Personen am Fachtag teilgenommen, sich ausgetauscht und mitdiskutiert haben.“ +++ pm